Klimaschutz

COP27 – Österreich wird Klimahilfen aufstocken

Bei der Weltklimakonferenz geht es vor allem um Finanzierung von Klimaschutz sowie Klimaschäden. Österreich hat mehr Klimahilfen zugesagt.

Lydia Matzka-Saboi
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seiner Rede am Dienstag bei der COP27 in Sharm el-Sheikh.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seiner Rede am Dienstag bei der COP27 in Sharm el-Sheikh.
PETER LECHNER / APA / picturedesk.com

Österreich wird sein Budget für die internationale Klimafinanzierung deutlich erhöhen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen kündigte am Dienstag auf der UNO-Weltklimakonferenz (COP27) in Ägypten an, dass das Klimaschutzministerium bis 2026 zusätzliche 220 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) konkretisierte die Pläne: Das Klimaschutzministerium wird in den kommenden vier Jahren mindestens 50 Millionen Euro aus seinem Budget allein für die Finanzierung der Behebung, Vermeidung und Minimierung von Schäden ("Loss and Damage") durch die Klimakrise – insbesondere in den verwundbarsten Ländern – bereitstellen.

"Denn wir stehen vor einer globalen Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können", sagte Gewessler. Zusätzlich würden noch heuer weitere zehn Millionen Euro aus eigenen Rücklagen für die internationale Klimafinanzierung zur Verfügung gestellt werden. Fünf Millionen davon sollen in den "Adaptation Fund" fließen, der Länder des Globalen Südens bei der Anpassung an die negativen Auswirkungen der Klimakrise finanziell unterstützt.

"Österreich wird Verantwortung nachkommen"

Mit den weiteren 160 Millionen Euro erhöhe sich das Budget in den kommenden vier Jahren also insgesamt auf 340 Millionen Euro. "Die vulnerabelsten Länder der Welt leiden ganz besonders unter den Folgen der Klimakrise – und fordern zu Recht mehr Unterstützung durch die Industriestaaten", meinte die Ministerin. Österreich übernehme Verantwortung und werde so zum Vorreiter in der internationalen Klimafinanzierung.

Die Finanzierung ist das große Thema der diesjährigen Klimakonferenz COP27. Im Zentrum der Debatte steht die Forderung der Länder des Globalen Südens, dass der Globale Norden gemäß dem Verursacherprinzip auch finanziell Verantwortung übernehmen müsse – sowohl für die bereits entstandenen Schäden und Verluste als auch für zukünftige Anpassungsmaßnahmen.

Der Bundespräsident wies in seiner Rede auf der Klimakonferenz vor den Staats- und Regierungsspitzen einmal mehr darauf hin, dass man weit davon entfernt ist, das 2015 abgeschlossene Pariser Klimaabkommen über die Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad zu erreichen. "Das Gegenteil ist der Fall: Die globalen Emissionen steigen nach der Pandemie wieder. Weltweit spüren wir die verheerenden Auswirkungen der Klimakatastrophe."

"Wir Länder im Globalen Norden sind für einen großen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich", räumte der Bundespräsident ein. "Große Teile des Globalen Südens sind besonders stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Zu Recht pochen diese Länder auf finanzielle Unterstützung bei Anpassungsmaßnahmen und klimabedingten Verlusten und Schäden. Österreich wird dieser Verantwortung nachkommen."

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