Klimaschutz

Diese Souvenirs sollten Sie sich nicht krallen

Elfenbein-Anhänger und Tiger-Selfie: Neuer WWF-Ratgeber warnt vor illegalen Souvenirs und gibt Tipps zum richtigen Verhalten im Ausland.

Lydia Matzka-Saboi
Beschlagnahmte Tierfelle. Urlaubsmitbringsel aus geschützten Tier- und Pflanzenarten sind illegal und sorgen für Naturzerstörung.
Beschlagnahmte Tierfelle. Urlaubsmitbringsel aus geschützten Tier- und Pflanzenarten sind illegal und sorgen für Naturzerstörung.
Edward Parker/WWF

Selfies mit Tigern, Haifischzähne zum Umhängen oder ein Armreif aus Schildpatt – wer verreist, erlebt gerne Abenteuer und bringt ein exotisches Souvenir mit nach Hause. Doch manche Urlaubserlebnisse und Souvenirkäufe haben einen bitteren Beigeschmack: Sie tragen zur Ausbeutung der Natur, zur Bedrohung von Arten und zu großem Tierleid bei. Damit Reisende vor Ort und beim Souvenirkauf die richtigen Entscheidungen treffen, hat der WWF Österreich einen neuen Ratgeber herausgegeben.

Die Liste problematischer Souvenirs ist lang. Besonders häufig beschlagnahmte Erinnerungsstücke sind Schnitzereien, Schmuck und Dekorationsartikel aus Elfenbein, Schildpatt oder geschützten Hölzern, verschiedene Korallen sowie daraus gefertigte Schmuck- oder Kunstgegenstände, Lederwaren aus geschützten Reptilienarten oder Fellprodukte.

25 Millionen Seepferdchen werden jedes Jahr für die Souvenirproduktion oder die Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin getötet. Mehr als eine Million Krokodile und Warane lassen jährlich ihr Leben für die Modeindustrie. Auch bei exotischen Delikatessen wie Stör-Kaviar, Schlangen-, Skorpion- oder Tigerknochenwein ist Vorsicht geboten.

"Bei exotischen Souvenirs ist generell Zurückhaltung geboten. Auch kleine und unscheinbare Arten können bedroht und daher geschützt sein. Wenn man keine pflanzlichen oder tierischen Mitbringsel kauft, ist man auf der sicheren Seite", rät WWF-Experte Georg Scattolin.

Selfie mit Tigern, Delfinshows und Tierkämpfe

Ob Korallen, Muscheln, Reptilien, traditionelle Medizinprodukte aus Tieren oder Tropenholz-Schnitzereien – von vielen Souvenirs sollte man lieber die Finger lassen, warnt der WWF Österreich. Man begehe nicht nur "Diebstahl an der Natur", sondern riskiere auch Geldstrafen von bis zu 80.000 Euro bzw. Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.

Doch nicht nur für Souvenirs wird gewildert. In einigen Ländern haben sich Unterhaltungsshows mit Wildtieren und Angebote mit direktem Wildtierkontakt als Touristenattraktionen etabliert. Die Tiere wurden dafür teils illegal in ihren natürlichen Lebensräumen gefangen oder in Gefangenschaft gezüchtet und später teilweise ruhig gestellt, um sie Touristen für Selfies und zum Streicheln anzubieten oder mit ihnen Shows zu veranstalten.

"Auch wenn man Wildtieren ihr Unwohlsein nicht ansehen kann – für sie ist direkter Kontakt mit Menschen, das Vorführen von Kunststücken und das Leben in nicht artgerechter Haltung hochgradig unnatürlich und stressig. Daher der Rat: für langfristig schöne Erinnerungen, Finger weg von tierischen oder pflanzlichen Souvenirs”, sagt Georg Scattolin.

 WWF Österreich Souvenirratgeber

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