Wildtiere
Weißes Tigermädchen aus Privatbesitz befreit
Eine junges Tigermädchen musste aus einem tschechischen Privatbesitz beschlagnahmt werden. Vier Pfoten bringt sie nun nach Deutschland.
Vier Pfoten hat mit Unterstützung des tschechischen Umweltministeriums gestern erfolgreich ein weißes Tigerweibchen aus Tschechien in seine Tierart Wildtierstation in Deutschland gebracht. Die einjährige Charlota war im vergangenen Jahr von den tschechischen Behörden von einer Privatperson beschlagnahmt worden, die Videos des seltenen weißen Tigers in den sozialen Medien veröffentlicht hatte. Charlota konnte vorübergehend in einem örtlichen Zoo untergebracht und versorgt werden. Schließlich baten die Behörden Vier Pfoten sie in ihre Obhut zu nehmen. Um das Wohlergehen des Tiers zu gewährleisten, begleitete eine Tierärztin sie während des Transfers nach Deutschland. Die junge Tigerin ist eine von Tausenden von Großkatzen, die jedes Jahr dem kommerziellen illegalen Handel in Europa zum Opfer fallen.
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Haltung erlaubt, aber ...
Die Haltung von Tigern ist in Tschechien nur mit ordnungsgemäßen Unterlagen zulässig, die die legale Herkunft und den Erwerb belegen. Nach den tschechischen CITES-Vorschriften müssen alle Tiger von der zuständigen regionalen Verwaltungsbehörde registriert und ihre Haltung von den zuständigen Veterinärbehörden genehmigt werden. Nachdem der frühere Besitzer Videos in den Sozialen Medien gepostet hatte, wurden die CITES-Behörden im Jahr 2022 auf die illegale Haltung aufmerksam und beschlagnahmten Charlota schließlich. Die tschechische Polizei untersucht während des derzeit laufenden Gerichtsverfahrens noch immer die Herkunft des Tigers.
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"Wir freuen uns, dass Charlota sicher in ihrem neuen Zuhause angekommen ist, wo sie nun die nötige Pflege erhält und in einer Umgebung aufwachsen kann, die das natürliche Verhalten von Tigern fördert. Wir danken den tschechischen Behörden für ihr schnelles Handeln. Wir werden die Behörden weiterhin dabei unterstützen, nachhaltige und langfristige Lösungen für Tiger und andere Großkatzen zu finden, die in Tschechien und darüber hinaus in ganz Europa ein ähnliches Schicksal erleiden. Wildtiere gehören nicht in Hinterhöfe oder Privathäuser. Die grausame Ausbeutung von Großkatzen muss jetzt endlich ein Ende haben", sagt Vier Pfoten Vorstandsvorsitzender Josef Pfabigan.
Genmutation – kein Albinismus
Entgegen einem weit verbreiteten Irrtum gehören weiße Tiger und Löwen zur selben Art wie ihre normal gefärbten Artgenossen. Ihr weißes Fell wird durch eine seltene rezessive Mutation verursacht, nicht durch Albinismus. Diese Mutation kommt zwar in freier Wildbahn vor, doch müssen beide Elternteile Träger sein. Daher sind weiße Tiger und Löwen in ihren natürlichen Lebensräumen selten. In Gefangenschaft sind sie jedoch aufgrund ihrer Attraktivität für Besucher von kommerziellem Wert, was die Züchter dazu veranlasst, gezielt Tiere zu züchten, die die rezessive Mutation tragen. Leider ist diese Praxis oft mit Inzucht verbunden, was sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere auswirkt. Wie auch im Fall von Charlota leiden weiße Tiger und Löwen in Gefangenschaft häufig unter Wachstumsanomalien, zum Beispiel an schielenden Augen.
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Das ist TIERART
Die von Vier Pfoten betriebene Tierart-Wildtierstation in Maßweiler, Deutschland, bietet Großkatzen, die aus schlechten Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder privater Gefangenschaft gerettet wurden, ein artgemäßes Zuhause. Tierart beherbergt und versorgt zahlreiche heimische Wildtiere wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Hasen oder Igel. Im Jahr 2021 wurde auf dem Gelände der Wildtierstation die erste Auffangstation für verwaiste Luchse eröffnet. Viele der einheimischen Tiere, die bei Tierart aufgenommen werden, werden medizinisch versorgt und nach ihrer Genesung wieder in die Freiheit entlassen. Tiere, die nicht wieder ausgewildert werden können, und exotische Tiere wie Tiger finden ein dauerhaftes, artgemäßes Zuhause.