Kinderzimmer-Bande vor Gericht

12-Jährige vergewaltigt – Beschuldigter lacht Opfer aus

Monatelang ist ein Mädchen in Wien sexuell missbraucht worden. Auf dem Gerichtsflur kam es zu einer Begegnung, die so nicht hätte stattfinden sollen.

24.03.2024, 20:54
In diesem Haus soll es zum Missbrauch gekommen sein.
Heute

Der Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer 13-Jährigen in Favoriten hat begonnen. Der Fall wiegt schwer: In Favoriten wurde die damals zwölfjährige Anna-Maria (Name geändert) über Monate hinweg in Parkgaragen, Stiegenhäusern und Wohnungen sexuell missbraucht. 17 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren gelten als Tatverdächtige.

Jetzt kam es zu einer Panne, die so nicht hätte passieren dürfen: Einer der Tatverdächtigen (15) verhöhnte Anna-Maria auf dem Gerichtsflur. Geschehen ist es, als das Opfer den Gerichtssaal verließ, wie die "Bild" schreibt.

Missbrauch an 12-Jähriger – alle Details zum Fall

    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    Heute

    4,5-stündige Befragung

    Zuvor war die 13-Jährige während ganzer 4,5 Stunden über die Vergewaltigungen und Misshandlungen befragt worden. Sie sollte die Geschehnisse in einem Hotel im 10. Wiener Bezirk schildern, als sie unter Tränen zusammenbrach – die Befragung musste abgebrochen werden.

    Auf dem Gerichtsflur ereignete sich dann der Eklat, als der 15-jährige Beschuldigte das Opfer abpasste und es auslachte. Laut Staatsanwaltschaft missbrauchte der 15-Jährige das Mädchen in einem Treppenhaus und zwang es mit einem Video aus dem Hotel zum Oralsex. Vor Gericht stritt der Beschuldigte ab, dass es zu sexuellen Handlungen gekommen ist.

    Haupttäter setzt sich nach Bulgarien ab

    Nach den Informationen der "Bild" kam es nicht mehr zur Vernehmung des dritten mutmaßlichen Haupttäters, ebenfalls 15 Jahre alt. Gemäß seines Verteidigers hat er Österreich mit seiner Familie verlassen und ist trotz einer Ladung nicht aus Bulgarien zum Gerichtstermin zurückgekehrt. Es bleibt ungewiss, ob er noch rechtlich verfolgt werden kann.

    Ende April wird das Mädchen bei einer zweiten Vernehmung befragt, wobei es um die Ereignisse im Hotel Ende April 2023 gehen soll. Der Anwalt des Opfers sagt zur "Bild": "Meiner Meinung nach ist jeder einzelne Übergriff auf sie als Vergewaltigung zu bewerten, weil man sie nicht gehen ließ und festhielt." Er strebt die Höchststrafe von 7,5 Jahren für die Angeklagten an.

    Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du HilfeFrauen-Helpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247Rat auf Draht: 147Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20Polizei-Notruf: 133

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      privat

      Auf den Punkt gebracht

      • In Favoriten wurde die damals zwölfjährige Anna-Maria über Monate in Parkgaragen, Stiegenhäusern und Wohnungen sexuell missbraucht
      • Nun hat der Prozess um die gegen mehrere Beschuldigte begonnen
      • Dabei kam es am Donnerstag zu einer Panne
      • Laut Medienberichten soll einer der Angeklagten das Opfer auf dem Gerichtsflur ausgelacht haben
      20 Minuten
      Akt.24.03.2024, 20:54