Österreich

Abschiebung der Familie Tikaev soll feststehen

13.09.2021, 21:52
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Die Familie Tikaev soll am Dienstag abgeschoben werden
Bild: Screenshot Twitter

Wochenlang hat die Familie Tikaev aus Tschetschenien um ihren Verbleib in Österreich gekämpft. Doch trotz prominenter Unterstützung steht sie nun vor der Abschiebung.

Zahlreiche Prominente wie Wiens Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits, die Schauspielerin und Vorsitzende des Integrationshaus-Vorstandes Katharina Stemberger, der Lehrer und Blogger Daniel Landau sowie die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou haben sich für die Familie Tikaev ausgesprochen und eine Welle der Solidarität ausgelöst. Vassilakou forderte die Verantwortlichen auf, "dieser liebenswürdigen Familie die Möglichkeit zu geben, in Österreich zu bleiben." Doch trotz der zahlreichen Unterstützung soll die sechsköpfige Familie aus Tschetschenien nun abgeschoben werden. Laut Informationen von "Heute" steht die Abschiebung unmittelbar bevor. Bereits morgen, Dienstag, sollen die Eltern und ihre Kinder Arina (16), Amirkhan (14, hinten), Amina (11), Alikhan (12) aus Österreich abgeschoben werden.

"Ich weiß nicht, was ich tun soll" "Ich weiß nicht, was ich tun soll. Meine Kinder sind hier aufgewachsen. In meinem Heimatland habe ich alles verloren", erklärt Vater Roman Tikaev gegenüber "Heute". Er hätte gute Aussichten auf einen Job gehabt und engagierte sich auch ehrenamtlich. Auch seine Kinder hatten sich gut integriert und in Österreich Freunde gefunden. "Ich vermisse die Schule und meine Freunde", sagt Alikhan (12), in akzentfreiem Deutsch. Vor wenigen Tagen meldete sich schließlich auch Emil Bannani, der Landesschulsprecher in Wien, zu Wort und kämpfte für einen Verbleib der Familie. Eine Abschiebung wäre für Bannani "wäre fatal und ein Fehler", erklärte Bannani. Abschiebung "falsches Signal" Es wäre ein "falsches Signal an die Menschen, die sich in Österreich befinden und tatsächlich bemüht sind sich gut zu integrieren", so der Wiener Landesschulsprecher weiter. Aber genau ein solches Signal möchte die Regierung nun offenbar setzen. Wann die Abschiebung am Dienstag genau stattfinden soll, ist nicht bekannt. Auf Nachfrage von "Heute" heißt es aus dem Innenministerium: "Es gibt keine Auskünfte zu einzelnen Verfahren". Laut Blogger Daniel Landau sei die Abschiebung aber bereits beschlossen.

(wil)