Österreich

Alltagskampf auf der Straße

14.09.2021, 17:07
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Wie Hund und Katz: Autolenker und Rennradler sind einander spinnefeind. 80 Prozent der Radfahrer geben an, bereits öfter Konflikte mit Verkehrsteilnehmern auf vier Rädern gehabt zu haben. Auch hinter dem Lenkrad ist der Stressfaktor hoch: Zwei Drittel der Auto-Piloten ärgern sich über das Verhalten von Rennradfahrern.

Nach eigenen Angaben sind Rennradfahrer durchschnittlich mit Tempo 30 unterwegs. Da bringt es die Autolenker umso mehr auf die Palme, wenn die Zweiradler demonstrativ nebeneinander fahren und Überholen nur schwer oder gar nicht mehr möglich ist. Das geht aus einer Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) und des Veranstalters des St. Pöltener Ironman-Triathlons hervor. Für zusätzlichen Unmut ist gesorgt, wenn Rennradfahrer nicht den Radfahrstreifen oder Radweg benutzen, Verkehrszeichen missachten oder zu weit links fahren. Allerdings nehmen Rennradfahrer eine Sonderstellung in der Straßenverkehrsordnung ein, erläutert KfV-Experte Armin Kaltenegger: So besteht bei Trainingsausfahrten ein Wahlrecht zwischen der Benützung von Radfahranlagen und der für den übrigen Verkehr bestimmten Fahrbahn. Laut KfV dürfen auch mehrere Radfahrer nebeneinander fahren, sofern der rechte Fahrstreifen nicht überschritten wird. Kalteneggers Empfehlung an die gestressten Auto- und Rennradfahrer: Einander mit Verständnis und Nachsicht zu begegnen, würde viel Spannung aus dem täglichen Verkehrsgeschehen nehmen.Emanuel Lampert