Österreich

Alsergrund: Falsches Datum auf Gedenktafel

13.09.2021, 15:16
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Am Freitag wurde von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SP) im neunten Bezirk der Ari-Rath-Platz enthüllt, jedoch mit einem falschen Sterbedatum.

Ari Rath, ein Mahner gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz sowie Chefredakteur und Herausgeber der Jerusalem Post, wurde in Wien Alsergrund mit einer Platzbenennung gewürdigt. Bei der Enthüllung wurde jedoch sofort klar, dass versehentlich ein falsches Sterbedatum gedruckt wurde. Ari Rath war bereits 2017 im AKH verstorben, auf dem Schild steht 2018. Die Ehrentafel muss nun wieder ausgetauscht werden.

v.li.n.re. Veronica Kaup-Hasler, BV Saya Ahmad, Barbara Sauer

"Ari Rath war ein Brückenbauer, der sich stets für ein respekt- und friedvolles Miteinander eingesetzt hat. Nicht nur als Journalist, sondern auch als Vortragender und Zeitzeuge an Schulen hat er große Arbeit geleistet und wesentlich zu einem besseren Verständnis beigetragen. Heute ist unsere Stadt weltoffen und ich bin froh, dass Ari Rath auch dieses neue Wien kennengelernt hat und ihr bis zum Schluss verbunden war", betonte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). "Ari Rath war tief mit dem Alsergrund verbunden," erklärt Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ). "Er ist in der Porzellangasse aufgewachsen und hat stets auf seine Wurzeln bei uns im Bezirk hingewiesen. Mit dem Ari-Rath-Platz wollen wir diese Verbindung auch nach seinem Tod aufrechterhalten und dafür sorgen, dass sein beständiger Kampf gegen Faschismus und Antisemitismus stets in Erinnerung bleibt." Vom "Beserlpark" zum Ari-Rath-Platz Der ehemalige "Beserlpark" zwischen Bauernfeldplatz und Fürstengasse erinnert nun an den Friedensaktivisten und großen Kämpfer gegen das Vergessen. Der Ari-Rath-Platz ist jener Platz, an dem sich Ari Rath mit seinen SchulfreundInnen treffen musste, nachdem die Benützung öffentlicher Parkanlagen für Jüdinnen und Juden am 5. August 1938 per Verordnung des Wiener Polizeipräsidenten verboten wurde. Publizist, Friedensaktivist, Zeitzeuge Der renommierte Publizist und Friedensaktivist, 1925 als Sohn einer jüdischen Familie in Wien geboren, musste 1938 vor den Nationalsozialisten gemeinsam mit seinem Bruder fliehen. Er wurde zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des internationalen Pressewesens und gehörte dem engsten Kreis um den Gründer des Staates Israel, David Ben Gurion, an. Rath war Chefredakteur und Herausgeber der "Jerusalem Post", er zählte zu den renommiertesten israelischen Journalisten. Erst in den späten 1980er Jahren besuchte Ari Rath wieder regelmäßig Wien, 2005 nahm er wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an. Seine Erlebnisse als vielfacher Zeuge einschneidender Ereignisse in Politik und Zeitgeschichte haben in dem 2012 erschienenen Werk "Ari heißt Löwe. Erinnerungen" Eingang gefunden. 2017, eine Woche nach seinem 92. Geburtstag, den er in Wien verbrachte, erlag Ari Rath im AKH einem Herzleiden.