Amokfahrt: Die Wunden werden bei vielen nie heilen

Lebenslange Haft mit anschließender Einweisung: Das nicht rechtskräftige Urteil gegen Amokfahrer Alen R. sorgt in Graz für Erleichterung. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) zeigte sich im ORF-Fernsehen zufrieden: "Wir verspüren, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfahren ist."

Lebenslange Haft mit anschließender Einweisung: Das nicht rechtskräftige Urteil gegen Amokfahrer Alen R. sorgt in Graz für Erleichterung. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) zeigte sich im ORF-Fernsehen zufrieden: "Wir verspüren, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfahren ist." Die Opfer der Amokfahrt vom Juni 2015 (drei Tote, Dutzende Verletzte in Graz) haben das Urteil gegen Alen R. mit Genugtuung wahrgenommen. "In Graz gab es eine enorme Anspannung. Die Menschen sind froh, dass Geschworene und Gericht ein Urteil gefällt haben", sagte VP-Bürgermeister Siegfried Nagl am Abend nach dem Rechtsspruch in der ZiB 24.   - jetzt neuen Kommentar über Alen R. lesen! "Wirklich faires Verfahren" Zwar sei es für die Grazer schwer gewesen im Prozess gegen Alen R. "die Emotionen komplett auszusperren". Der Stadtchef ist dennoch der Überzeugung, dass es "ein wirklich faires Verfahren" gewesen sei. Es sei dem Täter nicht gelungen, die Geschworenen zu blenden. "Es ist gut, dass heute acht Geschworene einstimmig festgestellt haben, dass der Täter zurechnungsfähig und schuldig ist." Zwar sei das Ende des Prozesses ein wichtiger Schritt für die Opfer, "die Wunden werden aber bei vielen wahrscheinlich nie heilen. Vor allem bei den Familien, die auch Todesopfer zu beklagen haben".