Politik

Anschober sagt die drei nächsten Corona-Schritte an

Gesundheitsminister Rudi Anschober warnt weiter vor "deutlich zu hohen" Corona-Neuinfektionen. Er bittet nun die Bezirke, Maßnahmen zu setzen.

27.09.2020, 14:48
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Gesundheitsminister warnt: "Corona-Zahlen in Österreich zu hoch"
apa/picturedesk/iStock ("Heute"-Montage)

Ausgeweitete Maskenpflicht, Teilnehmerbegrenzungen bei Veranstaltungen und strenge Auflagen für Lokale sind noch nicht das Ende der Maßnahmen-Fahnenstange. Geht es nach Gesundheitsminister Rudi Anschober, sollen nun die Länder und die von starken Corona-Neuinfektionen betroffenen Bezirke unter den Bezirkshauptleuten "fokussierte Zusatzmaßnahmen" umsetzen: "Mein Appell geht an die betroffenen Bezirkshauptleute und Länder, diese neue Möglichkeit mutig zu nützen."

Der Grund: 662 Neuinfektionen stehen alleine am Sonntag 435 Neu-Genesenen gegenüber, die höchsten Zahlen werden wieder aus Wien (279) und Niederösterreich (109) gemeldet. Einzelne Bewertungsparameter würden sich durch die in dieser Woche gelungene Stabilisierung leicht bessern. Die Reproduktionszahl liege erstmals wieder bei 1,0 - die 7-Tages-Inzidenz/100.000 Einwohner sei auf 41,9 gefallen - gleichzeitig sei die Positivrate (der Anteil der positiven Tests am täglichen Gesamttestaufkommen) am Sonntag mit 6,71 Prozent hoch.

"Jetzt brauche es für die nächsten Wochen drei Prioritäten"

"Die Neuinfektionen sind nach wie vor deutlich zu hoch. Wir haben in den vergangenen beiden Wochen große neue bundesweite Maßnahmen beschlossen, die ab der ersten Oktoberhälfte schrittweise zur Absenkungen der täglichen Neuinfektionen führen sollten", so Anschober. Jetzt brauche es für die nächsten Wochen drei Prioritäten: "Erstens verstärkter Schutz der vulnerablen Gruppen, zweitens massive Beschleunigung - wo erforderlich - der Tests und des Kontaktpersonenmanagements und drittens in den Regionen mit erhöhtem Risiko punktgenau auf die regionalen Ausbreitungsursachen fokussierte Zusatzmaßnahmen."

Durch das neue Covid-19-Maßnahmengesetz sei dies seit Samstag möglich. In vielen Teilen Europas und der Welt würden zudem die Infektionszahlen besorgniserregend ansteigen – das zeige etwa ein Vergleich der 7-Tages-Inzidenz in verschiedenen Ländern: Israel 449, Spanien 164, Tschechien 131, Frankreich 129, Belgien 90, Niederlande 89, Ungarn 53. "Aber es gibt auch etliche Länder, die deutlich besser liegen als Österreich, zum Beispiel Deutschland mit heute 13,4", so Anschober.

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