Ukraine

"Ar***" – Russischer Sänger beleidigt Putin auf Konzert

Der Sänger Juri Schewtschuk hat während eines Konzerts im russischen Ufa eine kühne Rede gehalten, in der er seine Meinung zu Wladimir Putin äußerte.

20.05.2022, 07:50
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Ein russischer Sänger hat bei einem Live-Konzert den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, beleidigt.
MIKHAIL KLIMENTYEV / AFP / picturedesk.com

Am Mittwoch gab die russische Rockband DDT ein Konzert in Ufa, einer Großstadt Russlands. Der 65-jährige Bandleader, Juri Schewtschuk, verurteilte öffentlich die russische Invasion in der Ukraine und erinnerte das Publikum dran, dass der "echte Patriotismus" nicht mit Krieg verbunden ist.

Dann der knallharte Angriff Schewtschuks gegen Putin: "Das Vaterland ist nicht der Ar*** des Präsidenten, der ständig geküsst werden muss!" Die Tausenden Zuschauer reagierten mit Beifall.

Beamtete warteten schon im Backstage

Die Worte Schewtschuks blieben bei den staatlichen Behörden nicht ohne Reaktion. Nach dem Konzert warteten die Beamten auf den Künstler, teilte der Direktor des Produktionszentrums "Radus", Radmir Usajew, auf Instagram mit.

"Unmittelbar nach dem Konzert erschienen Beamte hinter der Bühne, trennten Juri von der Gruppe und sprachen eine Stunde lang über das letzte Konzert, Schewtschuks Aussagen über den Krieg und die Heimat", schrieb der Direktor.

Usajew zufolge wollten die Beamten den Musiker verhaften, aber schließlich unterschrieb Schewtschuk ein Protokoll und wurde freigelassen, was aber nicht bedeutet, dass er keine Konsequenzen zu erwarten hat. Nach Angaben von "Belsat" wird der Leiter der DDT-Band vor Gericht stehen. 

Bekannter Putin-Kritiker

Schewtschuk ist ein bekannter Kritiker von Wladimir Putin. In der Vergangenheit hat er sich sehr kritisch über den undemokratischen Charakter der Regierung geäußert.

Im Jahr 2008 rief Schewtschuk zum Widerstand gegen "Staatschauvinismus und Desinformation" auf, um gegen den Krieg mit Georgien zu protestieren.

Im Jahr 2014 erklärte er bei einem Konzert im Grünen Theater in Moskau, dass alle Einnahmen des Konzerts an den "Dr. Fox"-Fonds gespendet würden, um den betroffenen Bewohnern des Donbass zu helfen.

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