Boston-Bomber: Stinkefinger kostet ihm das Leben

Boston-Bomber Dzhokhar Tsarnaev (21): Am Freitag wurde das Todesurteil über ihn verhängt. Zu dem Urteil ließ sich die Jury hinreißen, nachdem Hunderte Fotos aus dem Leben des 21-Jährigen ausgewertet wurden, darunter das Bild aus einer Überwachungskamera im Gefängnis, als er den Mittelfinger zeigte.

(21): Am Freitag wurde das Todesurteil über ihn verhängt. Zu dem Urteil ließ sich die Jury hinreißen, nachdem Hunderte Fotos aus dem Leben des 21-Jährigen ausgewertet wurden, darunter das Video aus einer Überwachungskamera im Gefängnis, als er den Mittelfinger zeigte. Auf einem Video, das drei Monate nach dem Attentat aufgenommen und am Mittwoch veröffentlicht wurde, war zu sehen, wie der Bomber in seiner Zelle nervös auf und abgeht. Plötzlich steigt er vor die Kamera und zeigt seinen Überwachern den Mittelfinger. Diese Geste könnte die Jury zu der Entscheidung über den Tod des provokanten Häftlings gebracht haben. Besondere Aufmerksamkeit erhielten Fotos, die eine Botschaft zeigen, die Dzokhar vor seiner Festnahme auf die Innenseite eines Bootes, auf dem er sich versteckt hielt, mit Kugelschreiber gekritzelt hatte. "Die US-Regierung tötet unschuldige Zivilisten, aber die meisten von euch wissen das schon. Ich kann es nicht ertragen, zu sehen, wie diese Bösartigkeit ungestraft bleibt. Wir Muslime sind ein Ganzes. Wenn du einen von uns verletzt, verletzt du uns alle", heißt es darin. Schusslöcher und Blutspuren machen die Nachricht teilweise unleserlich. Weiters besteht das Beweismaterial aus zahlreichen Bildern von Kasssenzetteln, Seiten aus Notizbüchern, Screenshots von Tweets und Verläufen von Suchmaschinen, E-Mail-Konversationen, Aufnahmen von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, die an den Wohnorten der Brüder gefunden worden sind. So wurde bei Tamerlan Zarnajew unter anderem ein russisches Buch sichergestellt, das den Umgang mit einer Waffe erklärt. In einem Magazin findet sich zudem eine Anleitung zum Bombenbasteln. Der Titel: "Eine Bombe in der Küche deiner Mutter machen". Bomber nahm Urteil mit versteinerter Mine entgegen Die zwölf Geschworenen waren sich einig: Einstimmig sprachen sie sich am Freitag am Bundesgericht in Boston für die Todesstrafe für Dschochar Zarnajew aus. Der 21-jährige hatte zusammen mit seinem Bruder Tamerlan  am Bostoner Marathon im April 2013 zwei selbstgebastelte Bomben gezündet. Drei Menschen kamen bei dem schwersten Terroranschlag seit 9/11 ums Leben, über 260 wurden verletzt. Zarnajew habe das Urteil mit versteinerter Miene zur Kenntnis genommen, schreibt der "Boston Globe". Ohne einen Blick zurückzuwerfen, habe er sich aus dem Gerichtssaal führen lassen. Die Jury hingegen habe beim Urteil mit den Tränen gekämpft. verantworten. Damals starben drei Menschen, 264 wurden verletzt. Tsarnaev soll einen der beiden Sprengsätze im Zielraum platziert haben. Sein Bruder Tamerlan wurde auf der Flucht getötet, Dzhokhar verhaftet. .