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Bundestheater-Chef Georg Springer tritt zurück

14.09.2021, 15:09
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Der Geschäftsführer der Bundestheater-Holding Georg Springer legt überraschend sein Amt nieder. Bislang war von einem vorzeitigen Abgang des jahrelangen Holding-Chefs keine Rede, obwohl ihm in einem juristischen Gutachten für SPÖ-Kulturminister Josef Ostermayer eine gewisse Mitverantwortung am Burgtheater-Desaster zugerechnet worden war. Jetzt ist alles anders.

Der Geschäftsführer der Bundestheater-Holding Georg Springer legt überraschend sein Amt nieder. Bislang war von einem vorzeitigen Abgang des jahrelangen Holding-Chefs keine Rede, obwohl ihm in einem zugerechnet worden war. Jetzt ist alles anders. Springer tritt mit Ende der Spielzeit, also mit 30. Juni, zurück. Er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, "um eine Versachlichung der Diskussion um die Bundestheater-Holding zu ermöglichen", ließ der Kulturmanager schriftlich wissen. Früher in Pension Er habe Kulturminister Ostermayer vorigen Freitag "in einem ausführlichen, persönlichen Gespräch informiert und über das Wochenende die nötigen Vorbereitungen für meinen Rücktritt getroffen", so Springer. "Mein Geschäftsführervertrag wird mit 30. Juni 2014 einvernehmlich aufgelöst, so dass ich anschließend in den Ruhestand treten werde." Der vorgesehene Pensionsantritt wäre der 31. Dezember dieses Jahres gewesen. "Aus freien Stücken" "Dieser von mir allein und aus freien Stücken getroffenen Entscheidung liegt die Sorge zugrunde, in einer besonders wichtigen Phase des Unternehmens zu einer Belastung der Holding, damit des Bundestheaterkonzerns und seines Eigentümers zu werden", heißt es weiter in der Erklärung. Er werde wie in den vorangangenen 27 Jahren verantwortungsvoller Tätigkeit für die Österreichischen Bundestheater "auch weiterhin mit voller Kraft und größtem Einsatz alles tun, um eine lückenlose Aufklärung jener Umstände zu ermöglichen und zu beschleunigen, die das Burgtheater in den letzten Monaten zum Gegenstand einer rundum theatralischen und wenig sachlichen Diskussion gemacht haben". Die Geschäfte werden vorübergehend von Springers Stellvertreter Othmar Stoss übernommen. Ostermayer will aufklären Ostermayer will den Prozess zur angekündigten Strukturreform der Holding "zügig fortsetzen". Den Abgang von Springer nennt der Kulturminister einen "großen Schritt". Er bedankte sich für dessen Beitrag zur Beseitigung der Krise am Burgtheater. Nun gelte es, "die Vergangenheit restlos aufzuklären, zu analysieren und daraus für die Zukunft zu lernen", so Ostermayer.