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Chef feuert 900 Mitarbeiter per Zoom

Der CEO von Better.com hat kurzfristig ein Zoom-Meeting einberufen. Darin hat er ohne Vorwarnung rund 900 Mitarbeitende per sofort entlassen.

06.12.2021, 20:13
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900 Mitarbeiter sind nach einem Zoom-Call ihren Jobs los. 
Getty Images

Der CEO von Better.com, Vishal Garg (43), kündigte am Mittwoch in einem Zoom-Meeting an, dass das Hypothekenunternehmen rund 15 Prozent seiner Belegschaft entlässt. Die mehr als 900 Angestellten wurden davor nicht darüber informiert, dass ihnen kurz vor den Feiertagen gekündigt wird.

"Wenn Sie an diesem Gespräch teilnehmen, gehören Sie zu der unglücklichen Gruppe, die entlassen wird", sagte Garg in dem Gespräch, dessen Aufzeichnung "CNN Business" vorliegt. "Ihr Arbeitsverhältnis ist mit sofortiger Wirkung beendet", so der CEO weiter. Weiter wurde den Mitarbeitenden mitgeteilt, dass sie ein E-Mail von der Personalabteilung erhalten würden, in der alle Informationen und Abfindungen aufgeführt seien.

Die Firma hat gerade erst 750 Millionen Dollar erhalten

Gegenüber "CNN Business" verteidigt das Unternehmen mit Sitz in New York sein Vorgehen. "Entlassungen durchführen zu müssen, ist schmerzhaft, besonders zu dieser Jahreszeit", sagte Finanzvorstand Kevin Ryan in einer Erklärung. "Eine solide Bilanz und eine reduzierte sowie fokussierte Belegschaft ermöglichen es uns jedoch, in einem sich radikal entwickelnden Eigenheimmarkt offensiv zu agieren."Nicht erwähnt wurde dabei, dass die Firma für ihren bevorstehenden Börsengang erst kürzlich 750 Millionen Dollar von Investoren und Invenstorinnen erhalten hatte.

CEO Garg Vishal führte Markteffizienz, Leistung und Produktivität als Grund für die Entlassungen an. "Fortune" berichtete später, Garg habe in den sozialen Medien seine Angestellten öffentlich beschuldigt, ihre Kollegen und Kolleginnen sowie Kunden und Kundinnen zu bestehlen, weil sie unproduktiv seien und nur zwei Stunden am Tag arbeiteten. Ausserdem riet er den Angestellten, sich besser ausbilden zu lassen.

Chef beleidigt seine Angestellten

Garg war schon früher in Kontroversen verwickelt, wie eine E-Mail zeigt, die er an seine Angestellten verschickt hat und die "Forbes" vorliegt. Dort heißt es: "Ihr seid so verdammt langsam. Ihr seid ein Haufen von dummen Delphinen. Ihr macht mich wahnsinnig", beleidigte er darin seine Mitarbeitenden.

"The Daily Beast" berichtete im August, dass eine von Gargs "loyalsten Führungspersonen" massive Vergünstigungen erhalten habe. Unter anderem Aktienoptionen im Wert von einigen Millionen Dollar. Diese Person sei später wegen Mobbings suspendiert worden. In der Firma sind nach den Massenentlassungen noch rund 9000 Personen angestellt.

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