Coronavirus

Quarantäne, Masken – Wien schließt härtere Regeln nicht 

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hält nichts davon, die Quarantäne abzuschaffen und schließt schärfere Corona-Maßnahmen nicht aus.

29.06.2022, 13:03
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Peter Hacker schließt strengere Maßnahmen für Wien nicht aus.
Willfried Gredler-Oxenbauer / Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Die Corona-Infektionszahlen steigen österreichweit wieder stark an. Die Regierung plant derzeit aber keine schärferen Maßnahmen. Nur Wien geht erneut einen Sonderweg. Hier gilt weiterhin die FFP2-Maskenpflicht in den Öffis. Auch ist die Quarantäne-Regel in der Bundeshauptstadt strenger. 

Bei der Umstellung im März blieb Wien dabei, dass infizierte Personen grundsätzlich zehn Tage Quarantäne anzutreten haben. Ab dem fünften Tag besteht allerdings die Möglichkeit, sich frei zu testen. Im Rest Österreichs darf man nach fünf Tagen ohne Freitesten mit Maske arbeiten.

Rauch für mehr Eigenverantwortung

Gesundheitsminister Johannes Rauch möchte mehr auf Eigenverantwortung setzen. Das ist Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zu riskant. "Alle viele Betrieben spüren schon, dass Mitarbeiter ausfallen. Das wird auch Spitäler betreffen, da fange ich mit Eigenverantwortung nichts an", sagte der SPÖ-Politiker im "ORF-Report"

Derzeit wird darüber spekuliert, dass die Quarantäne sogar ganz abgeschafft werden könnte, "Heute" berichtete. Ab Freitag ist es dem Ministerium dank einer neuen Verordnung möglich, "Verkehrsbeschränkungen" für Infizierte und Kontaktpersonen zu erlassen – Rauch könnte dann Quarantäne-Regeln im Alleingang abschaffen.

Gartlehner fordert neue Strategie

Hacker sprach sich dagegen aus, die Quarantäne komplett abzuschaffen. Und auch darüber hinausgehende Maßnahmen als Reaktion auf die Infektionswelle schloss er in Wien nicht aus.

Epidemiologe Gerhard Gartlehner fordert hingegen eine Änderung der Strategie im Pandemiemanagement. Man müsse weg von der Gießkanne und den Fokus auf Risikogruppen setzen. So sollte es auch eine zielgerichtete Teststrategie für jene Personen geben, die ein hohes Risiko haben, schwer zu erkranken.

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