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Cyberkriminalität: Kinderpornos statt Online-Shop

Eine kriminelle Gruppierung hat ungeschützte Business-Webserver übernommen, um Kinderpornos online zu platzieren.

14.09.2021, 16:51
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Alarmiert wurden italienische Ermittler von einer Großmutter, die im Internet Geschenke für ihre Enkelkinder einkaufen wollte und einen Link zu einem Online-Shop angeklickt hatte. Sie wurde automatisch zu einer Kinderporno-Seite weitergeleitet, wie Europol bekanntgab. Die italienische Post- und Kommunikationspolizei hat die Täterstruktur nun mit Unterstützung der europäischen Polizeibehörde Europol aufgedeckt. Etwa 1000 Webseiten sind bereits von Kinderpornomaterial gesäubert worden. Die Ermittlungen starteten zu Jahresbeginn 2009 Im Zuge weiterer Untersuchungen kamen die Polizisten dahinter, dass eine ganze Reihe von Webservern weltweit von den Cyberkriminellen mit Malware infiziert worden waren, welche die Server damit quasi übernahmen und Internet-Konsumenten auf Seiten mit Kinderporno-Material weiterleiteten. Die italienischen Ermittler leiteten ihre Erkenntnisse über die Webserver via Europol an jene Länder weiter, in welchen die betroffenen Server standen. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Betreiber der Server sich des Problems schlicht nicht bewusst waren. Die vermutlich von Osteuropa aus operierende Tätergruppe machte sich Sicherheitslücken auf den Servern zunutze. Europol vermutet, dass die Organisation selbst Kinderpornos produziert, das dann über sichere und anonyme Webseiten vertrieben wurde.Die Ermittlungen seien nach wie vor im Gange, so Europol. Es gehe darum, die Produzenten des Materials zu identifizieren. APA