Szene

Dalai Lama steckte in Hamburg im Aufzug fest

14.09.2021, 02:23
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Bild: Christian Charisius (dpa)

Der Dalai Lama, Oberhaupt der Tibeter, war zu Besuch in Hamburg, um Gerechtigkeit für Tibet zu fordern. Er besuchte die Ausstellung "Tibet - Nomaden in Not". Am Weg zum Ausgang kam es dann allerdings zu einem Missgeschick: Der Aufzug mit seiner prominenten Fracht blieb stecken. Der Friedensnobelpreisträger nahm es gelassen und konnte sich darüber amüsieren.

Der Dalai Lama, Oberhaupt der Tibeter, war zu Besuch in Hamburg, um Gerechtigkeit für Tibet zu fordern. Er besuchte die Ausstellung "Tibet - Nomaden in Not". Am Weg zum Ausgang kam es dann allerdings zu einem Missgeschick: Der Aufzug mit seiner prominenten Fracht blieb stecken. Der Friedensnobelpreisträger nahm es gelassen und konnte sich darüber amüsieren. Selbst ein steckengebliebener Lift kann den Dalai Lama nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil. Der 79-Jährige nahm es mit Humor. Nach einigen Minuten stieg er ein Stockwerk höher aus, ging die Außentreppe zum Innenhof des Museums hinunter und scherzte mit den Museumsmitarbeitern. "Gerechtigkeit für die Tibeter" Seinen Besuch in Hamburg nutzte der Dalai Lama, um Gerechtigkeit für die Tibeter zu fordern. "Es geht nicht nur um eine politische Lösung für Tibet, sondern es geht um Gerechtigkeit für die Tibeter", sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter am Montag im Völkerkundemuseum. "Kultureller Völkermord" in Tibet  "Es ist ein Zeichen der Hoffnung, dass es so eine Ausstellung gibt", sagte der 79-Jährige. Seit Jahrzehnten warnt der Dalai Lama, der seit 1959 im indischen Exil lebt, vor einem "kulturellen Völkermord" in seiner Heimat und wurde so zum Symbol eines friedlichen Widerstandes. Chinesen zwingen Nomaden in "sozialistische Dörfer" "Früher hab' ich auch so einen Mantel getragen", meinte der 79-Jährige und zeigte auf ein Foto mit tibetischen Mönchen, die an einer Prozession teilnehmen. Mit rund 80 Fotos, Alltagsgegenständen und Ritualobjekten dokumentiert die Schau das Leben der Nomaden in der Himalaya-Region, deren jahrhundertealte Tradition bedroht ist: Bis 2015 will die chinesische Verwaltung sie in "sozialistischen Dörfern" zwangsansiedeln. Bisher sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker zwei Millionen tibetische Nomaden betroffen. "Die Nomaden waren glücklich, als sie umherziehen konnten. Warum die Chinesen sie sesshaft gemacht haben, weiß ich nicht", sagte der Friedensnobelpreisträger. "Alle Religionen haben das gleiche Ziel" Anschließend setzte der Dalai Lama seine buddhistischen Unterweisungen im Congress Centrum fort. "Alle Religionen haben das gleiche Ziel: den Altruismus zu fördern", sagte er vor 5.000 Zuhörern. Dabei sei es egal, ob man wie im Christentum an die Liebe Gottes glaube, deren Funke ins Leben aller Menschen überspringe oder wie im Buddhismus an die Abhängigkeit aller Dinge: Alles, was man für andere Menschen tue, habe positive Auswirkungen auf das eigene Leben. Am Dienstag beendet der Dalai Lama seinen Hamburg-Besuch mit einer Zeremonie zum Buddha des Mitgefühls. Danach nimmt er an einer Podiumsdiskussion zum Thema "...und was ist mit Tibet?" teil. Die Ausstellung "Tibet - Nomaden in Not" läuft vom 17. August bis zum 23. November 2014