Österreich

Wegen Grasser werden eine Million Pässe ungültig

13.09.2021, 14:59
Teilen

Im kommenden Jahr droht ein massiver Ansturm auf die Passämter. "Heute" kennt die Hintergründe – Spoiler: Karl-Heinz Grasser hat damit zu tun. Und diesmal gilt keine Unschuldsvermutung.

Alle zehn Jahre kommt es zu einem regelrechten Ansturm auf neue Reisepässe. Wie es aus dem Innenministerium heißt, verlieren im kommenden Jahr fast eine Million Pässe ihre Gültigkeit. Das ist etwa jeder sechste in Österreich. 2020 dürften somit rund 250.000 mehr Pässe als in einem durchschnittlichen Jahr ausgestellt werden. Die Gründe dafür liegen 20 Jahre zurück. Was Grasser damit zu tun hat Am 1. Juni 2000 wurde der Preis für einen Reisepass von 490 Schilling (35 Euro) auf 950 Schilling (69 Euro) angehoben. Die Maßnahme war Teil einer Abgabenoffensive, um die Budgetsanierung zu finanzieren. Unter Finanzminister Karl-Heinz Grasser (damals FPÖ) wurden etwa auch die Tabaksteuer oder die Getränkesteuer erhöht. Um dem beträchtlichen Preisaufschlag bei den Pässen zu entgehen, ließen sich viele Menschen noch schnell ein neues Dokument ausstellen. Und weil Pässe für Erwachsene zehn Jahre gültig sind, kommt es nun am Beginn jeder Dekade zu einem rasanten Anstieg der Ansuchen.

Ämter sind gerüstet Die Behörden bereiten sich bereits auf die hohe Nachfrage vor. Es wird allerdings empfohlen, sich nicht bis März Zeit zu lassen, andernfalls kann es zu längeren Wartezeiten bei der Beantragung kommen. Die Zustellung der neuen Dokumente in etwa fünf Werktagen soll aber nicht gefährdet sein. Bis Juli haben die Ämter viel zu tun, dann wird es etwas ruhiger. Wer 2020 einen neuen Reisepass will, benötigt einen alten Reisepass oder einen Personalausweis und ein Passbild (Hochformat, 35 x 45 mm). Die Kosten liegen bei 75,90 Euro. Gegen eine höhere Gebühr kommt der Pass statt nach fünf Tagen bereits nach zwei bis drei (Expresspass, 100 Euro) oder sogar noch schneller (Ein-Tages-Expresspass, 220 Euro). Das Dokument ist bei jeder Passbehörde in ganz Österreich erhältlich. Die Bilder des Tages

    30.04.2024: Angelina (15) totgefahren – keine Strafe für Lenker. Ein 55-Jähriger fuhr Angelina (15) mit dem Auto nieder, sie starb. Trotz Medikamenten-Überdosis wurden die Ermittlungen eingestellt. Die ganze Story hier >>>
    Sabine Hertel, Google Maps, zVg