Szene

Das war die Lange Nacht der Forschung in Wien

14.09.2021, 02:39
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Bild: Lange Nacht der Forschung

Mit der Aussicht auf eine "langfristige budgetäre Sicherheit" für den Forschungsbereich bis 2018 ging Freitag Abend die bisher größte Lange Nacht der Forschung (LNF) über die Bühne. Von Dornbirn bis Eisenstadt gaben in allen neun Bundesländern mehr Forscher denn je in knapp 1.800 Stationen Einblicke in ihre Arbeit. Insgesamt wurden 136.500 Besucher gezählt.

"Als Publikumsmagnet", der "erstmals auch viele Jugendliche angezogen" habe, hat sich die "Lange Nacht der Forschung" laut ihren Organisatoren erwiesen. 136.500 Besucher wurden bei Österreichs größtem Event zur Wissenschaftsvermittlung gezählt, um ein Drittel mehr als 2012. Rekordzahlen gab es keine: 2009 waren 366.000 Besucher, 2008 240.000 Besucher gezählt worden. Die sechste Auflage der "Langen Nacht der Forschung" bot 1.789 Stationen an 234 Standorten in allen Bundesländern an. Gezeigt wurde eine große Bandbreite von Präsentationen, vom engagierten Schüler-Projekt über Ergebnisse in der Grundlagenforschung bis zu Innovationen heimischer Unternehmen. An zahlreichen Stationen sei es zu Wartezeiten gekommen, die mit angeregten Diskussionen überbrückt wurden, hieß es. Die nächste "Lange Nacht der Forschung" soll 2016 stattfinden. Das Interesse an der heimischen Wissenschaft und Forschung war wieder groß. In der Aula der Wissenschaften etwa mussten kurz vor 20 Uhr die Besucher am Eingang wegen Erreichen der maximalen Kapazität blockabgefertigt werden. Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sprach dort von mehr als 100.000 Besuchern, die bei Österreichs größtem Event zur Wissenschaftsvermittlung erwartet würden. Show-Physiker Gruber im Museumsquartier Die Wissenschafter an Unis, Forschungseinrichtungen und Unternehmen haben sich jedenfalls schon im Vorfeld ins Zeug gelegt. Mit fast 1.800 Stationen bauten sie heuer fast ein Drittel mehr Angebote auf, als bei der letzten LNF 2012. Für dieses Engagement bedankte sich Mitterlehner auch ausdrücklich. "Wir brauchen Forschung für die Gesellschaft und die Wettbewerbsfähigkeit", erklärte Mitterlehner. Ins gleiche Horn stieß Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) im Wiener Museumsquartier, wo Show-Physiker Werner Gruber sein Programm zeigte: "Vor allem die Jungen sollen auf den Geschmack kommen", erklärte sie. Österreich habe technologisch viel anzubieten und in Wissenschaft und Forschung investierte Mittel seien "gut investiertes Geld". Leberkäs-Semmeln in der Sternwarte Auch auf der Sternwarte der Universität Wien in Währing herrschte Abend reges Treiben, Familien mit Kindern, junge Pärchen und Senioren interessierten sich für Einblicke in die Quantenwelt oder das "Wundermaterial" Graphen. Die Astronomen sorgten mit einem Blick durch's Teleskop oder der Möglichkeit, einen Kometen nachzubauen, für Menschentrauben um die jeweilige Station. Zur Stärkung gab es Leberkäs-Semmeln und zur Erinnerung Stücke des 2013 über Russland explodierten "Meteoriten von Tscheljabinsk" zu erwerben. Ein völlig anderes Gesicht der Wissenschaft zeigte sich im Veranstaltungslokal "Depot" in Wien-Mariahilf. Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gab dort anhand von Originalquellen zum Holocaust Einblicke in die Arbeit von Historikern. Dass die heimische Forschungs-Infrastruktur auch über die Landesgrenzen hinausreicht, machte der Generaldirektor des Europäischen Kernforschungszentrums CERN, Rolf-Dieter Heuer, in der Aula der Wissenschaften klar.