Österreich

Demoliert statt repariert: "Werkstatt crashte Fiat"

Blech gehabt: Der 18-jährige Sohn eines Werkstätten-Chefs crashte mit dem Auto von Susanne W. Sie bleibt jetzt auf den Kosten sitzen.

13.09.2021, 23:35
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Susanne W.: Auto kaputt und einen Menge Ärger am Hals
Bild: privat

Gas geben kann Susanne W. seit zwei Wochen nicht mehr – dafür ist sie rasend vor Wut, aus gutem Grund: Die Wienerin brachte am 24. Juli ihren schwarzen Fiat 500 (Cabrio, fünf Jahre alt, 12.000 Kilometer, tipptopp gepflegt) in eine Werkstatt in Weppersdorf (Bgld.). Sohn von Chef baute Unfall Nachdem der 56-Jährigen jemand ins Auto gekracht war, wollte sie die Blechschäden ausbessern lassen. „Es wurde ausgemacht, dass mein Wagen in die Hauptwerkstatt des Betriebes nach Kottingbrunn gebracht wird." Dort allerdings kam das Auto nie an, denn der Sohn des Firmenchefs baute einen Unfall. Statt wie vereinbart mit einem Tieflader fuhr der Führerscheinneuling (18) das Auto durch die Gegend. Ohne blaue Überstellungstaferl. „Mein Cabrio wurde bei dem Unfall schwer beschädigt, von der Feuerwehr Mattersburg geborgen und auf einen Abstellplatz gebracht", erzählt Susanne W.

Firmenchef auf Tauchstation Viele Telefonate später gestand die Frau des Chefs der fassungslosen Kundin, dass ihr Sohn gefahren sei: „Das Auto ist hinten und vorne eingedrückt, mit einem Rad ist auch was, wir melden uns …" Eben das passierte bis dato nicht. Bei der Versicherung von Susanne W. ist auch nie eine Schadensmeldung eingelangt. „Der Chef der insolventen Firma ist abgetaucht, urlaubt in Kroatien. Ich stehe nun völlig unverschuldet mit einem Wrack da und muss für Schäden bezahlen, die ich nicht verursacht habe", sagt Susanne W. Da keine blauen Überstellungskennzeichen verwendet wurden, wird ihre Versicherung nicht zahlen – „und ich rutsche auch noch in den Malus". Die verzweifelte Wienerin übergab die Causa nun ihrem Anwalt. Er soll dem Werkstätten-Chef jetzt Gas geben.