Szene

Diese Austro-Städte suchen die Ducks heim

14.09.2021, 15:37
Teilen

Der Comiczeichner Jan Gulbransson ist nach eigenen Angaben der einzige Deutsche, der ganze Donald-Duck-Geschichten zeichnen darf. Im vergangenen Jahr schickte er den heißblütigen Erpel auf Deutschlandreise, jetzt wird es Zeit für einen Trip nach Österreich. Die Ducks besuchen die Alpen, die Salzburger Festspiele und die Wiener Kanalisation. Zu sehen und zu lesen ist das Ganze von der kommenden Woche an in der Zeitschrift "Micky Maus", die ab Donnerstag verkauft wird.

Der Comiczeichner Jan Gulbransson ist nach eigenen Angaben der einzige Deutsche, der ganze Donald-Duck-Geschichten zeichnen darf. Im vergangenen Jahr schickte er den heißblütigen Erpel auf Deutschlandreise, jetzt wird es Zeit für einen Trip nach Österreich. Die Ducks besuchen die Alpen, die Salzburger Festspiele und die Wiener Kanalisation. Zu sehen und zu lesen ist das Ganze in der Zeitschrift "Micky Maus". Wie Hannibal, der über die Alpen kam, fallen Donald, Dagobert und Co. in die Schweiz und Österreich ein. Sie suchen nach einem Nachfahren eines Elefanten, der einst tatsächlich mit Hannibal die Alpen überquerte. Dass dabei so einiges schief gehen muss, liegt auf der Hand. So wirbeln die Ducks und der Elefant die altehrwürdigen Salzburger Festspiele durcheinander. "Der Untergang von 100 Jahren Salzburger Kultur", sagt Gulbransson und lacht. Den Satz hat er auch in den Comic geschrieben. Die vierteilige Serie "Die Ducks in den Alpen" beginnt in der Schweiz, eine Woche später besucht die Entenfamilie im "Micky Maus"-Heft auch Österreich. Die Ducks in den Landeshauptstädten Wenn die Ducks Österreich besuchen, werden alle Klischees durchgekaut. Die Enten-Familie besucht Wien, Innsbruck, Graz, Klagenfurt und Linz. Sogar im Arnold Schwarzenegger-Museum in Thal schauen die Kerle vorbei. Dass auf ihrer Reise Sissy, Arnold und Co vorkommen, wenn auch nicht ganz wie in der Realität, sei klar, räumt Gulbransson ein. "Aber immer mit einem Augenzwinkern." Disney-Tabus: Sex, Religion und Tod Gulbransson ist der Enkel des Malers und Karikaturisten Olaf Gulbransson. Das Talent, so scheint es, wurde ihm also in die Wiege gelegt. 1980 begann er, Donald für einen niederländischen Verlag, der die Disney-Rechte innehatte, zu zeichnen. Schließlich führte ihn sein Weg zum Berliner Ehapa-Verlag, der die legendären "Micky Maus"-Hefte herausbringt. Alles darf Gulbransson im Übrigen nicht. Seiner Kreativität sind bei Donalds Abenteuern die disneyüblichen Grenzen gesetzt: "Es gibt natürlich die klassischen Disney-Tabus: Sex, Religion und Tod", erzählt er. Das Zeichnen der Donald-Geschichten ist für Gulbransson die Erfüllung eines Kindheitstraums - aber auch eine große Herausforderung. Er gelte zurecht als am schwierigsten zu zeichnende Comicfigur. Erst 20 Jahre nach seinem ersten Donald sei er mit seiner Arbeit zufrieden gewesen. Was ihm an der hitzköpfigen Ente am besten gefällt, sei ihr Charakter. Immer wieder sei er auch gefragt worden, ob er nicht auch Micky Maus malen würde. Doch er hat kein Interesse: "Ich habe mich immer strikt geweigert. Ich möchte nicht erleben, wie Micky den Finger aus dem Papier reckt und mich belehrt, wie man ihn richtig zeichnet." APA/red.