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Dieser Mann schummelte Frauen sein Sperma unter

14.09.2021, 15:25
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Thomas Lippert ist ein verurteilter Kidnapper, saß dafür zwei Jahre hinter Gittern und arbeitete später am Labor "Reproductive Medical Technologies Inc" in Utah. Jahr später entdeckte eine Frau, die sich dort künstlich befruchten ließ, dass ihre Tochter nicht von ihrem Mann ist. Lippert vertauschte das Sperma des Ehemannes mit seinem eigenen. Nun schaut es aus, als hätte Lippert mehr Eltern sein eigenes Sperma untergejubelt.

Thomas Lippert ist ein verurteilter Kidnapper, saß dafür zwei Jahre hinter Gittern und arbeitete später am Labor "Reproductive Medical Technologies Inc" in Utah. Jahre später entdeckte eine Frau, die sich dort künstlich befruchten ließ, dass ihre Tochter nicht von ihrem Mann ist. Lippert vertauschte das Sperma des Ehemannes mit seinem eigenen. Nun schaut es aus, als hätte Lippert mehr Eltern sein eigenes Sperma untergejubelt. Der Skandal flog auf, weil die Frau aus Utah sich für Ahnenforschung interessierte. Sie überredete ihre Tochter und ihren Mann, deren Chromosomen untersuchen zu lassen. Die Ergebnisse erschütterten die Familie: Tochter Annie Branum ist zwar Pams Tochter, der entsetzte John ist aber nicht ihr Vater. Samen-Betrüger folterte Kidnapping-Opfer, damit sie sich in ihn verliebt Der Vater der inzwischen 21-Jährigen ist der Ex-Angestellte des Instituts für künstliche Befruchtung. Und der hinterhältige Thomas Lippert ist eine wahrlich grausige Persönlichkeit. Im Jahr 1974 wurde er wegen Kidnappings verhaftet und saß zwei Jahre im Häf'n. Der Ex-Jus-Professor hatte seine Studentin entführt und mit Elekotroschocks gefoltert. Er wollte sie durch Gehirnwäsche so weit bringen, dass sie sich in ihn verliebte. Hätte Hunderte Sperma-Becher vertauschen können In seinen neun Jahren als Mitarbeiter des Institus hätte Lippert Dutzende, wenn nicht Hunderte Sperma-Becher vertauschen können und seinen Samen so immer wieder in fremde, unwissende Familien bringen können. "Niemand hat Aufzeichnungen von ihm als offizieller Samenspender finden können. Das bereitet uns Sorgen", sagt Genealogin Cece Moore. Nach langer Zeit als Alkoholiker starb er 1999 im Alter von 49 Jahren. Akten weg, Institut geschlossen, Opfer ahnungslos Das Skandal-Institut ist schon längst geschlossen. Eine Sprecherin der Universität Utah, dem Auftraggeber des geschlossenen Labors, kann weder klären, wie lang Lippert für das RMTI arbeitete, noch erläutern, warum es geschlossen wurde. Die notwendigen Akten seien verloren. "Die Erinnerung wird im Lauf der Zeit getrübt", sagt sie. "Es gibt nur noch eine Handvoll Menschen, die sehr vage Erinnerungen haben." Annie Branum sucht nach ihren Halbgeschwistern Annie Branum sucht nun nach möglichen Halbgeschwistern.  In einigen Monaten könnte die Zahl ihrer zuvor völlig unbekannten Geschwister auf drei, fünf, acht oder noch mehr angewachsen sein. Sie dürften alle zwischen 19 und 28 Jahren alt sein - und denselben fiesen Vater haben. Samen-Betrüger hatte "Trophäen-Tafel" mit Babyfotos über Schreibtisch Lipperts Witwe, die er in zwanzig Jahren Ehe immer wieder mit dem Tod bedrohte, glaubte bis zum Schluss, er sei eingetragener Samenspender. Doch das war er nie. Deshalb verwunderte es die Witwe auch nicht, dass er ein Baby-Foto in seiner Geldbörse hatte und das Kind darauf stets als seinen Sohn bezeichnete. Baby-Fotos, die frisch gebackene Eltern aus Dank für ihren endlich erfüllten Kinderwunsch in seine Praxis brachten, klebte er wie Trophäen über seinen Schreibtisch. "Es war seine Angeber-Tafel", erinnert sich Branum an die Foto-Collage. Weitere Opfer melden sich "Ich glaube, es war Absicht", sagt Witwe Jean Lippert. "Wenn er es einmal getan hat, hat er es wohl mehrmals getan." Die Universität steht mit zwei Familien in Kontakt, die auch betroffen sein könnten. Pam Branum will selbst weiter nach Stiefkindern suchen. Eine Frau habe sich bereits bei ihr gemeldet und will ihre DNA nun ebenfalls unter die Lupe nehmen lassen. Branum sagt über die Frau: "Sie sieht aus wie meine Tochter." APA/red.