Niederösterreich

Dollfuß-Platz in Mank wird jetzt doch nicht umbenannt

Das umstrittene Straßenschild wird mit einer Zusatztafel wieder angebracht.

06.11.2022, 12:23
Das Straßenschild "Dr. Dollfuss Platz"
Lorenz Paulus/hdgö

Der Dr. Dollfuß-Platz in Mank (Bezirk Melk) wird vorerst doch nicht umbenannt. Das hat die ÖVP-Fraktion im Gemeinderat mit absoluter Mehrheit gegen die Stimmen von SPÖ und Grünen beschlossen. Bürgermeister Martin Leonhardsberger (ÖVP) bestätigte einen Bericht der "NÖN", dass keine sofortige Umbenennung erfolge, diese jedoch nach einer einjährigen Aufarbeitungsphase durchaus angedacht sei.

Bevölkerung soll aufgeklärt werden

In Zusammenarbeit mit dem zeithistorischen Zentrum Melk, Verein "MERKwürdig", möchte die Gemeinde in den kommenden zwölf Monaten verstärkt die Bevölkerung zu dem Thema aufklären. Der Verein ist bereits an der Aufarbeitung des Dollfuß-Museums im nahe gelegenen Texingtal beteiligt. Am Ende dieses Prozesses werde es eine Empfehlung der Historiker über eine Umbenennung des Platzes und danach eine "ergebnisoffene" Abstimmung im Gemeinderat geben, so Leonhardsberger zur APA.

Ex-Gemeinderat montierte Schilder ab

Die Diskussion um die Umbenennung war im September angefacht worden, nachdem ein ehemaliger SPÖ-Gemeinderat die Straßenschilder abmontiert und an das Haus der Geschichte Österreich in Wien und das Museum Niederösterreich in St. Pölten geschickt hatte. Die Tafeln wurden inzwischen retourniert und liegen im Manker Rathaus. Sie sollen wieder angebracht werden, sobald die Zusatztafeln fertig sind, sagte Leonhardsberger. Auf diesen wird unter anderem ein QR-Code stehen, der auf Info-Seiten des Vereins "MERKwürdig" verlinkt.

Einzigartig in Österreich

Die Stadt Mank wird damit weiterhin die einzige Stadt in Österreich bleiben, die einen Platz oder eine Straße nach dem umstrittenen Kanzler der ersten Republik benannt hat. Beschlossen wurde in der letzten Gemeinderatssitzung hingegen die Aberkennung der Ehrenbürgerschaften von Engelbert Dollfuß, seinem Nachfolger als Kanzler, Kurt Schuschnigg, und Vizekanzler Ernst Rüdiger Starhemberg.

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