Im Herbst starteten die Wr. Neustädter Roten ihren "Bürger:innenbeteiligungsprozess" unter Einbindung von Experten - unter anderem mit einer Online-Umfrage, einem Sample von 1.139 Personen und Themen wie Arbeit, Gesundheit, Pflege, Wohnen, Pflege, Kunst oder Kultur. In den Bereichen Stadtentwicklung und Wohnen lassen die Ergebnisse die Alarmglocken schrillen.
Demnach sagen 45 Prozent, dass sich das Leben in Wr. Neustadt in den letzten zehn Jahren schlecht bis sehr schlecht entwickelt hat. Gar 49 Prozent sehen in der nächsten Dekade einen weiteren Abwärtstrend.
Wesentlicher Faktor hinter diesen Einschätzungen dürfte das Thema Wohnen sein. 75 Prozent der Befragten bestätigen die gestiegenen Wohnkosten, 34 Prozent kommen damit schlecht bis sehr schlecht klar. In der Fokusgruppe kam klar heraus, dass steigenden Wohnkosten, auch im Gemeindebau, verbunden mit hohen Leerständen, auf viel Neubau trifft. Allerdings im hochpreisigen Segment. 56 Prozent gaben an, dass in Wr. Neustadt zu viel verbaut und "zubetoniert" sei.
Für Vizebürgermeister Rainer Spenger (SP) ist klar, dass der Markt nicht alles regle. "Deshalb braucht es ein klares Bekenntnis für leistbares Wohnen", sagt der SPÖ-Politiker. Bund und Land nimmt er dabei in die Pflicht.
„Die Kommunen werden finanziell im Stich gelassen und stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand“Rainer SpengerVize-Bürgermeister
Abermals erneuerte Spenger daher seinen Vorschlag, in Wr. Neustadt und im Landbezirk 5.000 Wohnungen um 500 Euro zu bauen, die sich aus Miete und Betriebskosten zusammensetzen. Das sei, würden Experten meinen, unter bestimmten Voraussetzungen noch möglich. Der Vizebürgermeister abschließend: "Wenn alle Beteiligten guten Willens sind, kann das klappen!"