Österreich

Doppelmord: Verdächtiger (54) ist zurechnungsfähig

13.09.2021, 21:45
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Vor diesem Haus passierte die Bluttat.
Bild: Andreas Krenn

Nach dem Doppelmord an einem betagten Ehepaar (87, 85) in Urfahr vergangenen Juni ist nun das Gutachten eingelangt. Der Beschuldigte (54) ist zurechnungsfähig.

Die schreckliche Tat vor sieben Monaten schockte das ganze Land. Wie berichtet, soll Gemüsehändler Mohamed H. (54) am 29. Juni 2017 das Ehepaar Siegfried und Hildegard Sch. (87, 85) im Linzer Stadtteil Dornach umgebracht haben. Konkret habe er die Frau erdrosselt und ihren Gatten mit einem Stock erschlagen. Danach soll er das Haus in Brand gesteckt haben. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag bekannt gab, liegt nun das Gutachten vor. "Der Tatverdächtige ist zurechnungsfähig, es wurde bei ihm aber eine psychiatrische Persönlichkeitsstörung festgestellt, die mitursächlich für seine Taten gewesen ist", so Staatsanwalt Philipp Christl. Laut Primarärztin Heidi Kastner sei es wahrscheinlich, dass der Tunesier auch zukünftig in Freiheit weitere Straftaten begehen werde.

Möglicher IS-Hintergrund muss noch geklärt werden Aller Voraussicht nach wird die Justiz Anklage wegen Doppelmordes erheben und zudem den Antrag stellen, den 54-Jährigen in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher unterzubringen. Ob die Tat wie zunächst behauptet auch tatsächlich einen Bezug zum islamischen Staat gehabt habe, muss von der zuständigen Staatsanwältin, die den Akt derzeit intensiv durcharbeitet, noch abgeklärt werden. Bis zur endgültigen Erhebung der Anklage könnte es somit noch mehrere Wochen dauern. Als Motiv gab der Beschuldigte damals an, aus „Hass auf die Gesellschaft" gehandelt zu haben. Auf Facebook fanden die Verfassungsschützer Einträge, in denen er sich vor der Bluttat wohlwollend zum „IS" geäußert hatte. (mip)