Österreich

U2/U5-Bau kann Hauseigentümer enteignen

13.09.2021, 17:04
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Die U2 und die U5 werden ausgebaut. Betroffen sind davon insgesamt 370 Häuser - und nicht alle Eigentümer stimmen der Nutzung ihrer Grundstücke zu.

Vom Matzleinsdorfer Platz graben sich die Wiener Linien mit einer Tunnelbohrmaschine unterirdisch in Richtung Zentrum. Der Ausbau der U-Bahn-Linien U2 und U5 hat begonnen. Die Auswirkungen auf das dicht verbaute Gebiet sollen möglichst gering gehalten werden. Dennoch sind insgesamt 370 Häuser betroffen - sie liegen entlang der Trassen. Etwa 350 über der geplanten U2-Trasse vom Rathaus zum Matzleinsdorfer Platz, etwa 20 über der neuen U5-Strecke vom Rathaus zum Frankhplatz. 90 Fälle derzeit offen Für den Ausbau benötigen die Wiener Linien die Flächen unter den Gebäuden. Die meisten Eigentümer haben der Nutzung ihrer Grundstücke zugestimmt. Zuständig ist hier die MA 64 - in einem Verfahren legt ein Sachverständiger die Höhe der Summe fest, die die Grundstückseigentümer von den Wiener Linien erhalten. 90 Fälle seien derzeit jedoch offen, weil es bisher zu keiner Einigung kam, hieß es von den Wiener Linien gegenüber "Radio Wien". Von diesen 90 liege bei bereits 44 ein Bescheid vor, bestätigte die MA 64. Einsprüche seien aber noch möglich.

Enteignungen möglich

Laut Wiener Linien würden die behördlichen Verfahren gemäß Zeitplan eingebracht. Insgesamt gebe es bereits "mit rund 70 Prozent aller privaten Liegenschaftseigentümer eine Einigung". Den Ausbau sieht das Unternehmen keineswegs gefährdet - entweder komme es zu einer Einigung, oder einer Enteignung. Diese könnte von der Behörde verfügt werden, weil es sich um Verkehrsanlagen öffentlichen Interesses handelt. Sie beträfe jedoch nur die Rechte zur Nutzung des Untergrundes und nicht etwa das gesamte Grundstück. Bau verzögert sich Ab der Station Rathaus erhält die U2 in Richtung Süden eine komplett neue Trasse. Sie wird künftig über die Neubaugasse (Kreuzung mit der U3) und die Pilgramgasse (Kreuzung mit der U4) bis zum Matzleinsdorfer Platz fahren. Die U5 wird schließlich die jetzige U2-Strecke vom Karlsplatz bis zum Rathaus übernehmen und dann auf einem neu gebauten Abschnitt vorerst bis zum Frankhplatz im 9. Bezirk fahren. Allerdings verzögert sich der Bau des neuen Kreuzes um bis zu zwölf Monate. Die Bilder des Tages >>>

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