Österreich

Eisenstangen-Mord: Jetzt klagt der Witwer!

14.09.2021, 13:41
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Auf dem Brunnenmarkt in Wien-Ottakring gedachten am Samstag 80 Menschen jener 54-Jährigen Putzfrau, die am Mittwoch von einem Kenianer mit einer Eisenstange erschlagen worden ist. Ihr Witwer will jetzt den Staat klagen. Die "Identitären" wollen Sonntagnachmittag ihrerseits am Tatort für mehr Sicherheit demonstrieren.

Auf dem Brunnenmarkt in Wien-Ottakring gedachten am Samstag 80 Menschen jener 54-Jährigen Putzfrau, die am Mittwoch von einem Kenianer worden ist. Ihr Witwer will jetzt den Staat klagen. Die "Identitären" wollen Sonntagnachmittag ihrerseits am Tatort für mehr Sicherheit demonstrieren. Der 65-Jährige Witwer von Maria E. wirft den Behörden Untätigkeit vor, wie sein Anwalt der "Kronenzeitung" sagte. "Jeder am Brunnenmarkt kannte den Mann und wusste, dass er gefährlich ist. Auch die Polizei wusste, wer er ist und wo er sich aufhält. Wieso haben sie nie die Anordnung erhalten, ihn wo hinzubringen, wo er niemandem etwas tun kann?", fragen sich Geschäftsleute, Angehörige des Opfers und Anrainer seit Donnerstag unisono. Maria E. war in der Nacht auf Mittwoch vom 21-jährigen Francis N. mit einer Eisenstange erschlagen worden. Der mutmaßliche Mörder sitzt seither in Untersuchungshaft und bestreitet die Tat. "Lassen uns nicht auseinander dividieren" Rund 80 Menschen sind laut Caritas am Samstag zu einem stillen Gedenken an das Mordopfer am Brunnenmarkt zusammengekommen. Darunter waren Nachbarn, Standler, Passanten und Mitarbeiter der Caritas. Mit dabei war auch der Ottakringer Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ). Es wurden bewusst keine Reden gehalten, lediglich Kerzen angezündet. Auf einem Zettel am Tatort zu lesen ist neben Beileidsbekundungen folgender Aufruf: "In unserer Nachbarschaft leben unterschiedliche Menschen, mit unterschiedlichen Backgrounds, und viele sprechen unterschiedliche Sprachen. Gemeinsam lassen wir es nicht zu, dass diese Tat von Menschen instrumentalisiert wird, um gegen Mitmenschen zu hetzen, die Teil unserer Gemeinschaft sind. Denn wir lassen uns nicht auseinander dividieren! Auch in Zukunft soll uns der gegenseitige Respekt verbinden." Eine von den rechtsextremen "Identitären" geplante Kundgebung wurde wegen des befürchteten Widerstands der Gedenkfeier abgeblasen.