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Erdogan muss zittern: Es wird so richtig knapp

14.09.2021, 00:45
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"Werden am 16. April beenden, was wir am 15. Juli begonnen haben."
Bild: Reuters/Murad Sezer

"Geht an die Urnen und wählt", ließ Recep Tayyip Erdogan am Samstag seine Anhänger noch einmal wissen. Grund: Türkeis Präsident kennt die Umfragen.

Am letzten Wahlkampftag vor dem Referendum in der Türkei hat Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Istanbul um massenhafte Zustimmung zu dem von ihm angestrebten Präsidialsystem geworben. "Denkt daran, was passieren wird, wenn die Urnen - so Gott will - vor Ja-Stimmen platzen. So Gott will, wird diese Nation morgen Abend ihr eigenes Fest feiern." Am Sonntag sind die Türken dazu aufgerufen, über die Einführung eines Präsidialsystems abzustimmen, das Erdogan mit deutlich mehr Macht ausstatten würde. Gegner des Präsidialsystems befürchten eine Alleinherrschaft.

"Werden beenden, was am 15. Juli begann" An die Adresse von Oppositionschef Kemal Kilicdaroglu fügte Erdogan hinzu: "Morgen wird dir diese Nation so eine Lektion erteilen, dass du nicht länger in der Lage sein wirst, auf deinem Posten zu bleiben." Der Staatschef sagte weiter: "Ich werde diejenigen verstehen, die Nein sagen, weil das Demokratie ist." Erdogan verwies aber zugleich darauf, dass nach seiner Einschätzung Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen mit "Nein" stimmen würden. Erdogan macht Gülen für den Putschversuch vom 15. Juli 2016 verantwortlich und sagt in Istanbul, was einer Drohung gleichkommt: "Wir werden am 16. April unsere Arbeit beenden, die wir am 15. Juli begonnen haben."

(mle)