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Ex-Liga-Boss: "Der Fußball ist nicht umzubringen"

13.09.2021, 14:11
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Ex-Bundesliga-Vorstand Georg Pangl
Bild: GEPA-pictures.com

Der ehemalige Bundesliga-Vorstand Georg Pangl erklärt, für welche Klubs es in der Corona-Krise eng wird und warum er sich wünscht, dass Solidarität auch endlich gelebt wird.

Wer Fragen zum Thema Fußball und seine Verbindungen in die Wirtschaft hat, ist bei Georg Pangl an der richtigen Adresse. Der 55-Jährige leitete von 2004 bis 2014 als Vorstand die Geschicke der heimischen Bundesliga, auch für ÖFB, UEFA und FIFA hatte er bereits diverse Ämter inne. Bis Jahresende fungiert der Burgenländer noch als Generalsekretär der "European Leagues" (EL), eines Verbandes von europäischen Profi-Ligen. Pangl weiß also bestens Bescheid darüber, wie die Coronavirus-Pandemie den Fußball vor ungeahnte Probleme stellt und Vereine plötzlich um ihre Existenz bangen müssen. "Man muss unterscheiden zwischen Clubs, die einen gewissen finanziellen Polster auf dem Konto haben, und jenen, bei denen die Kalkulation relativ knapp ist", erklärt er im APA-Interview. "Wenn einige Monate lang die Einnahmen ausfallen, kann ich mir schon vorstellen, dass es bei vielen Vereinen eng werden kann."

Pangl hofft aber auch, dass die Pandemie nachhaltig etwas zum Guten verändert. "Ich wünsche mir, dass das oft ausgesprochene Wort Solidarität wirklich gelebt wird, dass den großen Klubs bewusst wird, dass sie ihre nationalen Ligen brauchen und dass man ein bisschen nachhaltiger denkt und nicht immer nur mehr will." Er betont, dass das Fertigspielen der Meisterschaften, wenn auch nur mit Geisterspielen, für viele Vereine von existentieller Bedeutung ist. Immerhin würden den Klubs dann TV- und Sponsorengelder bleiben, wenn schon die Ticketeinnahmen völlig wegbrechen. Aber was ist, wenn das ganze Jahr über keine Fußballspiele mehr steigen können, wie vor allem Virologen aus Deutschland fordern? "Wenn dieser 'worst case' eintritt, wäre das eine unglaubliche Durststrecke. Aber der Fußball wird nicht umzubringen sein." Die aktuelle Corona-Karte für Österreich: