Österreich

Fall Kührer: Bringt Zeugin eine Wiederaufnahme?

Am heutigen Mittwoch wurde am Landesgericht Korneuburg über eine Verfahrenswiederaufnahme im Mordfall Julia Kührer beraten - vertagt.

13.09.2021, 22:55
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Ein Drei-Richter-Senat beschäftigte sich am Mittwoch mit einer etwaigen Wiederaufnahme im Mordfall Kührer. Eine neue Zeugin soll nächsten Monat aussagen, könnte eine Wiederaufnahme bringen. Michael K. (56) war 2013 wegen Mordes verurteilt worden, fasst zuerst lebenslang, dann 20 Jahre aus. Sein Anwalt Wolfgang Blaschitz: „Abgerechnet wird am Schluss. Wir werden sehen wie es weiter geht, ich werde auf jeden Fall für meinen Mandanten kämpfen." Kriminal-Drama Julia Kührer Rückblick: Die damals 16-jährige Julia Kührer verschwand am 27. Juni 2006 in Pulkau, fünf Jahre später (am 30. Juni 2011) wurde plötzlich ihre Leiche entdeckt. Am 1. Juli wird der verdächtige Michael K. verhaftet. Er leugnet alles. Drei Tage später wird K. enthaftet. Erst im Februar 2012 wird Julia, nach zahlreichen Untersuchungen, beigesetzt, im Dezember 2012 dann der Paukenschlag: Michael K. wird erneut festgenommen, seine DNA war auf einer Decke. Michael K. - der klassische Täter? Im Jahr 2013 kommt es zum Prozess, Michael K. (damals Anwalt Rifaat) fasst den "Frack" aus - lebenslang. Michael K. legt alle Rechtsmittel ein. Im Jahr 2014 wird die Strafhöhe auf 20 Jahre Haft reduziert. Im Jahr 2015 versucht der neue Anwalt, Starverteidiger Wolfgang Blaschitz, eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu erlangen. Seine Meinung: Julia starb bei einer Drogenparty, die Leiche wurde im Keller von Michael K. abgelegt. Blaschitz`s legendärer Satz: "Michael K. ist kein Sympathieträger, der klassische Täter." Im August 2017 nennt das Gericht Korneuburg den Termin für die Verhandlung für eine mögliche Wiederaufnahme samt Befragung von fünf Zeugen. Heute fand diese statt - sie wurde vertagt.

J. Lielacher (Lie)