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Foda-Ärger über ORF-Experte, Prohaska kontert eiskalt

ÖFB-Blamage in Israel! Roman Mählich legt im ORF den Finger in die Wunde. Teamchef Franco Foda wehrt sich. Dann schreitet Herbert Prohaska ein.

05.09.2021, 08:42
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Roman Mählich und Herbert Prohaska.
Gepa

2:5! Israel führt Österreich am Samstagabend in der WM-Quali vor. Der Traum von der direkten Qualifikation für die Endrunde 2022 ist damit geplatzt. Nach der mageren Leistung gegen Moldawien (2:0) und der Blamage gegen die Auswahl von Israel-Trainer Willi Ruttensteiner steht Österreichs Teamchef Franco Foda wieder in der Kritik.

    Israel blamiert das ÖFB-Team in der WM-Quali am 4. September 2021 mit 5:2. Die Noten für die Österreicher fallen leistungsgemäß schlecht aus.
    Gepa

    Im Vorfeld der EURO hatte er schon als umstritten gegolten. Er hole zu wenig aus einer starken Truppe aus Legionären heraus. Die Spielweise des ÖFB-Teams sei zu passiv. Die Kritik verstummte durch die großteils starken Auftritte bei der Europameisterschaft. Gegen den späteren Triumphator Italien war nach einem Achtelfinal-Duell auf Augenhöhe erst in der Verlängerung Endstation (1:2).

    Schon nach dem Moldawien-Spiel bröckelte das neu gewonnene Image von Foda als flexibler Trainer einer intakten Mannschaft. Daran war nicht nur die Spielweise schuld. Abwehrboss Martin Hinteregger sagte im Live-TV, auf den Matchplan angesprochen: "Was für ein Plan?" Eine Spitze in Richtung Trainerteam. 

      Manor Solomon tanzt Stefan Posch vor dem 1:0 aus.
      Picturedesk

      Mählich kritisiert Foda

      In Israel werden die Schwächen eiskalt aufgezeigt. Österreich startet mit einer Fünferkette ins Spiel. Nach einer halben Stunde steht es bereits 0:3. Vor dem Pausenpfiff verkürzt Christoph Baumgartner auf 1:3. ORF-Experte Roman Mählich spart in der Halbzeit-Analyse nicht mit Kritik. Er legt sich fest: "Ich würde mir wünschen, dass wir einmal ein System und eine Spielanlage durchziehen und nicht ständig wechseln." 

      Moderator Rainer Pariasek hakt ein, fragt nach, ob Top-Mannschaften nicht stets mehrere Systeme drauf hätten. Mählich knallhart: "Nein. Das sehe ich eigentlich nicht." Als Beispiel nennt er den heimischen Serienmeister Red Bull Salzburg: "Jeder weiß, dass sie im 4-4-2 spielen seit vielen Jahren. Trotzdem dominieren sie."

      Die zweite Hälfte beginnt. Marko Arnautovic lässt die Gäste mit einem Traumtor noch einmal hoffen. Es folgt die bittere Ernüchterung. Israel schießt zwei weitere Tore, schickt Österreich mit einer Abfuhr heim.

      Foda wehrt sich

      Foda wird nach dem 2:5 auf Mählichs System-Kritik angesprochen. Der Teamchef reagiert verschnupft: "Die Aussagen kann ich nicht nachvollziehen. Er war ja selbst auch Trainer. Wenn man gesehen hat, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, da war Harmonie, wir haben viele Möglichkeiten rausgespielt. Es lag sicher nicht am System."

      Prohaska mit Nachdruck

      Mählich-Kollege Herbert Prohaska schreitet ein. Der ehemalige Teamchef eilt seinem Co-Experten zur Hilfe: "Da muss ich Roman verteidigen, auch wenn er das nicht braucht. Fakt ist, wir haben in der Halbzeit das System gewechselt. Wenn er damit zufrieden gewesen wäre, hätte er es nicht geändert. Der Wechsel auf die Viererkette hat dann auch nichts gebracht." Prohaska entkräftet das Argument von Foda, der in der ORF-Analyse nicht gut weg kommt. Mählich reagiert noch einmal, sagt im ruhigen Ton: "Ich fühle mich nicht angegriffen. Alles gut. Wir waren alle schon in dieser Situation. Das sind dann Schutzbehauptungen."

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