Musik

Austro-Band zu Lockdown: "Fühlt sich nicht richtig an"

Die Kulturbranche zeigte zuletzt ein kleines Lebenszeichen - nun wurde wieder alles lahmgelegt. Die ersten Künstler erheben nun ihre Stimme.

01.11.2020, 20:26
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Der Folkshilfe-Sänger ist sauer.
screenshot

Lange Zeit war es still in der Künstler-Szene. Nicht nur, weil Konzerte und Events teilweise komplett abgesagt wurden. Die Protagonisten haben sich den Maßnahmen immer brav gefügt. Nach den "Balkon-Konzerten" im Frühjahr tüftelte man an Sicherheits-Konzepten, um Shows wieder stattfinden lassen zu können. Im November und Dezember standen nun tatsächlich ein paar kleinere Gigs an. Und jetzt? Lockdown.

Eine Band, die von den neuen Maßnahmen hart getroffen wird, sind die Jungs von Folkshilfe. Zuletzt kündigten sie noch groß ihren Tourstart in der kommenden Woche an. Acht Akustik-Konzerte hätten gespielt werden sollen. Für jede Show überlegte man sich ein Hygiene-Konzept. Nun muss die Tour abgesagt werden. Sänger Florian Ritt platzt jetzt der Kragen.

"Politiker machten Sommerpause"

In einem Facebook-Statement wandt er sich nicht nur an seine Fans, sondern auch an die Regierung: "Die neuen Maßnahmen sind da und für die Kulturbranche heißt es wieder: Nichts geht mehr. Normalerweise würde man in Österreich sagen, Hände falten und Mund halten. Es fühlt sich aber nicht mehr richtig an. Die Verhältnissmäßigkeiten und die Relationen stimmen nicht mehr."

So erklärt er, dass man monatelang an Konzepten gefeilt habe, während die Politik eines Sommerpause gemacht habe: "Die Spitzenpolitiker sind auf ihre Landhäuser rausgefahren, jetzt ist auf einmal die zweite Welle da und man entscheidet... Lockdown!"

Ritt versteht nicht, weshalb man acht Stunden lang in einem Großraumbüro sitzen dürfe und sich ab 20 Uhr dann einsperren solle. Und das in einem "Kulturland" wie Österreich, wie er sagt. Er denkt, es sei für Menschen wichtig, am Abend etwas zu unternehmen, nachdem man den ganzen Tag arbeite. Zudem fallen nun erneut alle Einnahmen weg. Nicht nur für die Band selbst, sondern auch für alle Menschen im Hintergrund.  

Über 700 Personen haben dem Statement bereits ihr Like gegeben. In den Kommentaren wird Florian Ritt zugestimmt. Möglicherweise wird er auch nicht der letzte bleiben, der seine Stimme erhebt. So meldete sich in Deutschland bereits nach langem Schweigen Star-Trompeter Till Brönner zu Wort.