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FPÖ führt Shitstorm gegen Neo-Opern-Chef Roscic an

14.09.2021, 01:09
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Bild: Hertel

Seit am Mittwoch bekannt wurde, dass Bogdan Roscic der neue Chef der Staatsoper werden soll, kommt viel Lob für den Neo-Direktor. Wie immer hört man die Stimmen der Lästerer aber viel lauter. Neben bösen Kommentaren im "heute.at"-Forum schimpfen auch Politiker. Allen voran der Chef der FP in Niederösterreich, Walter Rosenkranz.

Seit am Mittwoch bekannt wurde, dass Bogdan Roscic der neue Chef der Staatsoper werden soll, kommt viel Lob für den Neo-Direktor. Wie immer hört man die Stimmen der Lästerer aber viel lauter. Neben bösen Kommentaren im "heute.at"-Forum schimpfen auch Politiker. Allen voran der Chef der FP in Niederösterreich, Walter Rosenkranz.  Die Kritiker von Bogdan Roscic schießen sich vor allem auf zwei Punkte ein. Erstens, dass er noch nie eine Oper geleitet hat und zweitens, dass er früher Chef des Ö3 war. Dass jemand, der der Chef des größten Österreichischen Popsenders war, auch ein Kenner der klassischen Musik sein kann, wollen die Kritiker nicht gelten lassen. Vielmehr wird der Vorwurf laut, dass Roscic wohl das richtige, nämlich das rote, Parteibuch besitze und so zu einem Posten kam, für den er sich nicht eignet.  Vorwurf: Job durch Parteibuch Dass Roscic seit seinem Weggang von Ö3 zuerst Chef des ältesten und berühmtesten Klassiklabels der Welt, der "Deutschen Grammophon" war, vergessen die Kritiker gern. Danach wurde er Klassik-Chef von Sony in New York. Ob ihm dabei ein eventuell vorhandenes oder auch nicht vorhandenes Parteibuch geholfen hätte, ist fraglich. Es stimmt, Roscic hot noch nie ein Opernhaus geleitet. Das war bei Ioan Holender (Staatsopernchef von 1992 bis 2010) allerdings auch nicht anders.  Rosenkranz: "...hätte ich mich auch beworben" Walter Rosenkranz, Chef der FPÖ in Niederösterreich, davor Jurist im FPÖ-Landtagsklub Wien sowie Vertragsbediensteter im Verteidigungsministerium ist sich sicher, den Job, den Roscic machen kann, würde er auch hinbekommen. Laus Auskunft der FPÖ Niederösterreich arbeitete  Rosenkranz auch als Musikschullehrer. In einer Aussendung nach der Bekanntgabe der Entscheidung zum neuen Opfernchef fand er klare Worte: "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich auch für die Position beworben." Er glaubt, Roscic werde aus der Oper eine Art "Taxi Orange" (Reality-TV-Serie, die der ORF 2000 und 2001 ausstrahlte und die Bogdans Schwester Dodo moderierte, Anm.) machen. Am Mittwoch Abend reagierte Roscic in der ZiB 2 auf die Vorwürfe. Er könne diese nicht nachvollziehen, da sein Konzept "genau das Gegenteil" der Befürchtungen der FPÖ sei. Auf seine mangelnde Erfahrung bei der Führung eines Opernhauses angesprochen scherzte der Neo-Opernboss, es gebe drei Jobs, für die man nicht trainieren könne: Papst, US-Präsident und Staatsoperndirektor. "Und ein Pferdefleischer übernimmt die Hofreitschule?" Auch "heute.at"-Leser schlagen in die gleiche Kerbe wie die FPÖ. "Und ein Pferdefleischer übernimmt die Hofreitschule?", fragt sich User Patroklos. Auch er fürchtet eine "Oper auf Ö3-Niveau". Auch auf der Facebookseite der Staatsoper sind die Reaktionen durchmischt. Mit den Worten "Bitte nicht wieder alles ruinieren", wünscht sich ein Opern-Fan eine Verlängerung des Vertrags von Dominique Meyer.  Lob an Roscics neuer Rolle an der Opfer kommt von den Grünen. ÖVP-Kultursprecherin Fekter wünscht ihm "alles Gute und das nötige Glück" und natürlich von der SPÖ. Kulturminister Thomas Drozda findet Roscic als "herausragend geeignet".