Frau geht wegen Strafe für Holzlöffel in Haft!

Ein Zeichen des Protests will Ushij Matzer setzen, indem sie für zweieinhalb Tage in Haft geht. Die Betreiberin eines Grazer Bioladens bekam eine Strafe von 550 Euro, weil sie Holzlöffel und -bretter statt Teilen aus Plastik beim Kochen verwendet. Diese will sie nicht bezahlen, sondern eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten. Und: Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk will sich gleich mit einsperren lassen, wenn es bei der Strafe bleibt.

Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, beanstandete die Baubehörde, dass Plastikgeschirr leichter zu desinfezieren sei - und verhängte die Strafe gegen den ersten und ältesten Bioladen Österreichs. Matzer legte Berufung dagegen ein, das Landesverwaltungsgericht setzte die Strafe darufhin herunter, bestätigte aber den Verstoß. Zu Plastik will Matzer, die auch Kindergärten beliefert, trotzdem nicht wechseln: "Ich kann ja nicht den Knirpsen Essen servieren, in dem eventuell Plastik drinnen ist." In der Steiermark bekommt die Frau nun nicht nur riesige Rückendeckung aus der Bevölkerung, sondern auch aus der Wirtschaft. Kammerpräsident Josef Herk zur "Kleinen Zeitung": "Wenn sie ins Gefängnis geht, dann gehe ich mit. Denn ich respektiere zwar Hygiene-Vorschriften, aber was zu viel ist, ist zu viel." Ähnliches ließ auch Christoph Leitl als Präsident der österreichischen Wirtschaftskammer verlauten. Bioprodukt-Gruppen kündigten indes an, die Strafe für Frau Matzer bezahlen zu wollen.