Rummenigge-Kritik
Freund kontert: "Rangnick hätte trotzdem abgesagt"
Bayern München dominierte mit der Trainersuche die Schlagzeilen. Nach Kritik von Karl-Heinz Rummenigge meldete sich Christoph Freund zu Wort.
Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und zuletzt Österreichs Teamchef Ralf Rangick – drei Trainer nahmen die Münchner als Nachfolger von Thomas Tuchel zuletzt auch öffentlich ins Visier, dreimal kassierte der deutsche Spitzenklub eine Absage. Die Bayern stehen nach wie vor ohne einen Coach für die neue Saison da.
Rummenigge-Kritik
Das veranlasste den ehemaligen Bayern-München-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge nun, Kritik zu üben. "Mein einziger Ratschlag ist, wieder mehr Geheimhaltung zu wahren. Als wir Pep Guardiola unter Vertrag genommen haben, haben wir sechs Monate lang an dem Deal gebastelt, und niemand wusste davon. Man muss strategisch vorgehen, aber ohne, dass der nächste Schritt jeden Tag in der Zeitung steht", prangerte der 69-Jährige die Auskunftsfreude der Bayern-Bosse an. Jüngst zeigten sich Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund, Präsident Herbert Hainer, Vorstand Jan-Christian Dreesen und Ehrenpräsident Uli Hoeneß in öffentlichen Kommentaren von der bevorstehenden Rangnick-Unterschrift überzeugt. Es kam anders, der 65-jährige Deutsche bekannte sich zum ÖFB und bleibt rot-weiß-roter Teamchef.
Die Österreicher in der Champions League 2023/24
"In letzter Zeit haben wir uns ein wenig von unserem Kurs abgewandt, sowohl auf dem Spielfeld, als auch in der Führungsebene. Der FC Bayern muss diese Stabilität auf allen Ebenen, die ihn immer ausgezeichnet hat, wiedererlangen. Der FC Bayern muss zurück auf den Pfad der Kontinuität", verlangte Rummenigge weiter.
Freund-Antwort
Vor dem Flug zum Halbfinal-Rückspiel in der Champions League wurde Sportdirektor Freund auf die Rummenigge-Aussagen angesprochen, versuchte zu beschwichtigen. "Bayern München ist ein riesengroßer Verein. Jeder will etwas drüber wissen, jeder will recherchieren. Das gibt es sehr, sehr selten, dass so viel drumherum stattfindet", meinte der ehemalige Salzburg-Sportdirektor.
"Für uns Beteiligten wäre es natürlich am schönsten, wenn man intern arbeiten könnte, wenn wir die Sachen so weit wie möglich an der Säbener abhandeln und dann mit Verkündungen nach außen gehen könnten. Grundsätzlich ist das schon unsere Strategie für die Zukunft: So viel wie möglich intern abklären und dann nach außen gehen", meinte Freund.
"Rangnick hätte trotzdem abgesagt"
Die Kommentare der Bayern-Führungsriege seien jedenfalls nicht dafür verantwortlich gewesen, dass Rangnick den Münchnern doch noch einen Korb gab, ist Freund überzeugt. "Er hätte wahrscheinlich trotzdem am Mittwoch abgesagt, es hätte nichts geändert", ist der Bayern-Sportdirektor überzeugt, schob hinterher: "Wenn keiner etwas sagt, ist es auch nicht richtig."
Rangnick lehnte einen Dreijahresvertrag der Bayern mit einem Salär von zehn Millionen Euro pro Saison ab, schwor Österreichs Verband die Treue. Neuer Top-Kandidat bei den Münchnern: Der Manchester-United-Coach Erik ten Hag.
Auf den Punkt gebracht
- Bayern München hat Schwierigkeiten bei der Trainersuche, was zu Kritik von Karl-Heinz Rummenigge geführt hat
- Christoph Freund kontert die Kritik und betont, dass die öffentlichen Kommentare der Führungsebene nicht ausschlaggebend für die Absage von Ralf Rangnick waren
- Die Münchner stehen weiterhin ohne Trainer da, während Erik ten Hag als neuer Top-Kandidat gehandelt wird