Die Lage in München ist seit Längerem nicht Bayern-Like. Der deutsche Rekordmeister musste sich im DFB-Pokal und der Meisterschaft geschlagen geben. Die einzige Chance auf einen Titel ist die Champions League. Im Halbfinal-Rückspiel kämpfen die Münchner gegen Real Madrid um den Einzug ins Finale.
Dann wäre da noch die schwierige Situation um die Trainerstelle an der Säbener Straße. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge äußert sich kritisch zu den Umständen bei seinem Herzensverein.
"Das Wichtigste ist Kontinuität, und da müssen wir selbstkritisch sein. In letzter Zeit haben wir uns ein wenig von unserem Kurs abgewandt, sowohl auf der Trainerbank als auch in der Chefetage. Die Bayern müssen auf allen Ebenen die Stabilität zurückgewinnen, die sie immer ausgezeichnet hat", meint der 68-Jährige im Interview mit der spanischen Zeitung "AS".
Das, was die Münchner jahrzehntelang ausgezeichnet habe, fehlt Rummenigge in der aktuellen Situation. "Mein Ratschlag ist, wieder etwas mehr Geheimhaltung walten zu lassen. Als wir Pep (Guardiola Anm. d. Red.) unter Vertrag genommen haben, haben wir insgesamt sechs Monate an dem Deal gearbeitet – und niemand wusste davon. Man muss sich im Vorstand austauschen, aber, ohne dass der nächste Schritt jeden Tag in allen Zeitungen steht", ist er sich in Hinsicht auf das Trainerroulette sicher.
Eine titellose Saison wäre für die Bayern ein ungewohntes Gefühl. Der deutsche Titelhamster steht am Mittwoch vor der Monsteraufgabe im Halbfinale der Königsklasse gegen Real Madrid. "Im Bernabeu zu überleben ist kompliziert, aber möglich", meint Rummenigge.
Der 69-Jährige spricht bei der Begegnung vom "Klassiker des europäischen Fußballs". Insgesamt trafen die beiden Mannschaften bereits 27 Mal im größten Klubbewerb Europas gegeneinander gespielt.