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Gangster-Boss während Gesichts-OP erschossen

Ein mexikanischer Bandenchef wollte sein Aussehen mit einer Gesichtsoperation völlig verändern. Im OP-Saal kam es zum Showdown.

13.09.2021, 22:40
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"El Kalimba" wurde Ende Oktober erschossen, während er sich einer Gesichtsoperation unterzog.
Bild: Screenshot El Popular

Jesús Martín Mirón alias "El Kalimba" ist vor einigen Tagen in einer mexikanischen Schönheitsklinik getötet worden. Der Chef einer Verbrecherbande, die in der Region Puebla Treibstoffdiebstahl begeht, wollte sich laut der Zeitung "Vanguardia" gerade einer Gesichtsoperation unterziehen, um sein Aussehen zu verändern. Zudem hatte er nur Minuten zuvor seine Fingerabdrücke wegätzen lassen, um künftig unidentifizierbar zu sein. Während der Bandenchef auf dem OP-Tisch lag, drang eine bewaffnete Gruppe in die Klinik ein und erschoss sowohl "El Kalimba", seinen Geschäftspartner sowie einen Arzt und eine Krankenschwester. Laut ersten Ermittlungen sollen die Täter alles Mitglieder der Bande von "El Kalimba" sein. 16 Tote innerhalb einer Woche "El Kalimba" war in Puebla als Benzindieb, als sogenannter "huachicolero", bekannt. Treibstoffdiebstahl ist in Mexiko weitverbreitet. Täglich würden im Schnitt 28 Pipelines von Banden angezapft, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Der staatliche Ölkonzern Pemex verliert dadurch pro Jahr über eine Milliarde Dollar. Lokale Gruppen konkurrieren mit großen Verbrechersyndikaten um die Vormacht.

Laut der Staatsanwaltschaft in Puebla kamen bei Revierkämpfen unter Benzindieben allein in dieser Woche 16 Menschen ums Leben. "Wir gehen davon aus, dass in den Benzindiebstahl verwickelte Banden ihre Rechnungen beglichen haben", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. (kle)