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Gift für Hinrichtung fehlt – Mörder hat Wahl des Grauen

Im April soll Richard M. hingerichtet werden. Doch weil das Gift für die Spritze fehlt, muss der Häftling nun eine grauenhafte Wahl treffen. 

17.04.2022, 19:18
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Soll am 29. April hingerichtet werden: Richard M.(57).
Carolina Dept. of Corrections

Der US-Bundesstaat South Carolina hat seit über zehn Jahren keine Gefangengen mehr hingerichtet. Grund dafür war, dass die Behörden die Substanzen für die Giftspritze nicht auftreiben konnten.

Um dieses Problem zu umgehen, stimmte vor einem Jahr das Abgeordnetenhaus für die Einführung eines Erschießungskommandos als Hinrichtungsmethode. Alternativ können die zum Tod verurteilten Gefangenen sich für den elektrischen Stuhl entscheiden.

Am 29. April soll nun der erste Gefangene seit der Gesetzesänderung hingerichtet werden. Richard Bernard M. (57) erschoss 1999 während eines Überfalls auf einen Supermarkt den Angestellten James Mahoney. Er behauptete damals, in Notwehr gehandelt zu haben. Trotzdem wurde er zum Tod verurteilt.

Letzte Erschießung war 1977

Die Anwälte von Richard Bernard Moore haben den Obersten Gerichtshof des Bundesstaats gebeten, die Hinrichtung zu verschieben. Die Wahl zwischen den beiden Todesarten sei "grausam und ungewöhnlich", argumentieren die Anwälte. "Ich bin gezwungen, zwischen zwei verfassungswidrigen Hinrichtungsmethoden zu wählen", sagt der Todeskandidat Richard M. selbst. Er entschied sich schließlich für eine Hinrichtung durch das Erschießen.

Sollte die Hinrichtung am 29. April per Erschießung durchgeführt werden, wäre das die erste Hinrichtung dieser Art seit 1977. In South Carolina befinden sich derzeit 24 Menschen im Todestrakt.

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