Österreich

Grazer Amokfahrer sitzt nun in U-Haft

14.09.2021, 14:34
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Nach der schockierenden Amokfahrt Samstagmittag in Graz ist der Tatverdächtige am Dienstag in U-Haft genommen worden. Außerdem wurden neue Ermittlungsdetails präsentiert. Während noch zwei Opfer in Lebensgefahr schweben, ist die Identität eines Todesopfers noch immer unklar. Überwachungskameras von Geschäften sollen weitere Aufschlüsse zur Tat geben.

Nach der ist der Tatverdächtige am Dienstag in U-Haft genommen worden. Außerdem wurden neue Ermittlungsdetails präsentiert. Während noch zwei Opfer in Lebensgefahr schweben, ist die Identität eines Todesopfers noch immer unklar. Überwachungskameras von Geschäften sollen weitere Aufschlüsse zur Tat geben. Der Amokfahrer wurde im sogenannten "Pflichtverhör" einvernommen, ein psychologischer Gutachter war anwesend. Nach Ende der Einvernahme entschied sich der Haftrichter aufgrund des "bei der Vernehmung gewonnenen persönlichen Eindruckes vom Beschuldigten" gegen eine Anhaltung in einer Nervenklinik und für die U-Haft. Ein erstes Gutachten hatte den 26-Jährigen als "verlässlich" eingestuft. Anklage: Verdächtiger fühlte sich verfolgt Laut Staatsanwalt Christian Kroschl habe sich der Verdächtige verfolgt gefühlt und die Fußgänger möglicherweise für seine Verfolger gehalten. Der Mann bekenne sich zum muslimischen Glauben, er sei aber nicht sehr religiös erzogen worden. Wie schon die Polizei stellte auch Kroschl erneut klar, dass es keine Hinweise zu einem religiösen oder extremistischen Hintergrund gebe. Der 26-Jährige hatte sich nach der Wegweisung wegen häuslicher Gewalt woanders untergemietet, nach zwei Wochen durfte er zurück in das Haus in Kalsdorf bei Graz. Die Eltern und die Ehefrau des Beschuldigten sind einvernommen worden, haben aber zur Tat keine Auskunft geben können. Aufgrund der vagen Aussagen des Tatverdächtigen könne man nicht sagen, ob er die Amokfahrt detailliert geplant hat. Halbautomatisches Gewehr vor Monaten abgenommen Die Ermittler bestätigten, dass der 26-Jährige ein halbautomatisches Gewehr mit etwa 1.000 Schuss Munition legal besessen hatte. Die Waffe samt Waffenkarte war ihm jedoch nach mehreren Zwischenfällen schon vor Monaten abgenommen worden. Mehrere Videos und Fotos der Tat sichergestellt Die Opfer waren auf der Stelle tot. Laut Polizei waren die Verletzungen dieselben wie bei einem Verkehrsunfall auf einer Landstraße. Die Überwachungskameras der Geschäfte sollen ausgewertet werden und gemeinsam mit von Augenzeugen aufgenommenen Fotos Auskunft über den Verlauf der Amokfahrt geben. Derzeit sind 30 bis 35 Sequenzen sichergestellt worden. Das dritte Todesopfer, ursprünglich als 26-jährige Frau bezeichnet, ist noch nicht identifiziert worden. Die etwa 25 bis 35 Jahre alte Frau trug eine blaue Jeansjacke, ein schwarz-weiß gestreiftes T-Shirt, schwarze Jeans und dunkle Leinenschuhe. Doch noch zwei Menschen in Lebensgefahr Zwei der insgesamt sechs mit lebensbedrohlichen Verletzungen in Spitäler eingelieferten Opfer sind entgegen erster Meldungen vom Landeskrankenhaus noch in kritischem Gesundheitszustand. "Die beiden Erwachsenen sind doch noch in kritischem Zustand", sagte eine Sprecherin. Als unmittelbare Folge der Amokfahrt soll es die erste Änderung im Zusammenhang mit Wegweisungen geben, wie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ankündigte: Erfolgt eine solche, soll es für Männer eine verpflichtende Beratung geben. Trauerzug am Sonntag Beim Trauerzug am Sonntag wied auch Fischer zugegen sein, der seinen Italien-Besuch extra verkürzt. Auch Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) kommt zum Gedenkmarsch. Am Montag war die und hatte zusammen mit Bürgermeister Siegfried Nagl die Unfallstelle besucht und Kerzen entzündet.