Szene

Haneke und Seidl rittern um Goldene Palme

14.09.2021, 03:36
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Bild: EPA

Erstmals stehen zwei österreichische Filme im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes (16. bis 27. Mai). Michael Hanekes "Amour" und Ulrich Seidls erster Teil der "Paradies"-Trilogie, "Liebe", konkurrieren von 16. bis 27. Mai um die Goldene Palme, den renommiertesten Filmkunstpreis.

Erstmals stehen zwei österreichische Filme im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes (16. bis 27. Mai). Michael Hanekes "Amour" und Ulrich Seidls erster Teil der "Paradies"-Trilogie, "Liebe", konkurrieren von 16. bis 27. Mai um die Goldene Palme, den renommiertesten Filmkunstpreis. Sowohl Michael Haneke als auch Ulrich Seidl beschäftigen sich in ihren jüngsten Produktionen mit der Liebe. Haneke, der 2009 bereits mit "Das weiße Band" in Cannes triumphiert hatte, inszeniert mit "Amour" eine Bewährungsprobe für ein altes Musikprofessoren-Paar im Ruhestand. Als die Frau eines Tages einen Schlaganfall erleidet, wird die gesamte Familie in Mitleidenschaft gezogen. Für die österreichisch-französisch-deutsche Koproduktion standen Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva und Isabelle Huppert vor der Kamera. Seidl, der seine "Paradies"-Trilogie bereits in Ausschnitten bei der vergangenen Viennale vorstellte, wurde mit dem ersten Teil - "Liebe" benannt - in den Wettbewerb eingeladen. Der österreichische Regisseur, der 2001 in Venedig den Großen Preis der Jury für "Hundstage" erhielt, wirft einen Blick auf ältere europäische Frauen, die an den Stränden Kenias junge schwarze Männer für Liebesdienste aufgabeln. Die österreichisch-deutsch-französische Koproduktion mit Margarethe Tiesel, Peter Kazungu und Dunja Sowinetz erzählt laut Seidl "von Ausgebeuteten, die ihrerseits andere Ausgebeutete ausbeuten". "Haneke gegen Seidl - wie sie Film denken und sprechen, wie sie Filme machen, unterscheidet die beiden prägendsten Regisseure des österreichischen Kinos grundsätzlich", so Martin Schweighofer von der Austrian Film Commission (AFC). Dass nun beide für den Wettbewerb in Cannes ausgewählt wurden, ist für Schweighofer "ein Feiertag für den österreichischen Film". Nächste Seite: Alle Wettbewerbsfilme der 65. Filmfestspiele von Cannes Alle Wettbewerbsfilme der 65. Filmfestspiele von Cannes Die Wettbewerbsfilme der 65. Filmfestspiele von Cannes (16. bis 27. Mai) wurden am Donnerstag bekanntgegeben. Im Rennen um die Goldene Palme befinden sich mit Michael Hanekes "Amour" und Ulrich Seidls "Paradies: Liebe" auch zwei österreichische Beiträge. Die Jury für die Vergabe der begehrten Preise an der Croisette wird in diesem Jahr vom italienischen Filmemacher Nanni Moretti geleitet. Im Folgenden eine Übersicht über das diesjährige Wettbewerbsaufgebot:  - "Amour" von Michael Haneke  - "Paradies: Liebe" von Ulrich Seidl  - "Moonrise Kingdwom" von Wes Anderson  - "Holy Motors" von Leos Carax  - "Cosmopolis" von David Cronenberg  - "On the Road" von Walter Salles  - "The Paperboy" von Lee Daniels  - "The Angels' Share" von Ken Loach  - "Killing them softly" von Andrew Dominik  - "Reality" von Matteo Garrone  - "Lawless" von John Hillcoat  - "De rouille et d'os" von Jacques Audiard  - "In another Country" von Sangsoo Hong  - "Taste of Money" von Sangso Im  - "Like someone in love" von Abbas Kiarostami  - "Beyond the Hills" von Cristian Mungiu  - "Baad el Mawkeaa (Après la bataille)" von Yousry Nasrallah  - "Mud" von Jeff Nichols  - "Vous n'avez encore rien vu" von Alain Resnais  - "Post tenebras lux" von Carlos Reygadas  - "Jagten (The Hunt)" von Thomas Vinterberg  - "Im Nebel" von Sergei Loznitsa