Politik

Gudenus soll Spende eingefädelt haben

Recherchen des "Profil" zeigen, dass an der Vereinskonstruktion, von der Strache im Ibiza-Video spricht, etwas dran sein könnte.

13.09.2021, 16:56
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Es ist eine der brisantesten Stellen in dem Ibiza-Video vom August 2017: Heinz-Christian Strache, damals noch Oppositionsführer im Nationalrat, erzählt der vermeintlichen "Oligarchin", wie die FPÖ Spendengelder am Rechnungshof vorbeischleusen könnte. Das wäre illegal. Angebliche Spender dementieren Reiche Geschäftsleute würden Summen von 500.000 Euro und mehr an Vereine spenden, weshalb die Beträge nicht an den Rechnungshof gemeldet werden müssten. Strache nennt Namen bekannter Menschen und Unternehmen, alle dementieren die Angaben. Auch die FPÖ streitet das ab. Wie das "Profil" nun berichtet, hat ein Wiener Manager im Jahr 2017 kurz vor Straches Ibiza-Trip Geld an einen Verein namens "Wirtschaft für Österreich" gespendet. Johann Gudenus soll den Deal eingefädelt haben. Zuvor hatte die "ZiB" von einem anderen Verein berichtet, der "Austria in Motion" heißt und ebenfalls Geld sammelt.

Das Magazin zitiert aus dem Brief, den der Manager erhielt: "Der gemeinnützige Verein 'Wirtschaft für Österreich' schützt die Interessen der österreichischen Industrie und Wirtschaft. Zur Durchführung von Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Förderung des Wirtschaftsstandortes Wien und Österreich ersucht der Verein 'Wirtschaft für Österreich' um eine Spende auf folgendes Vereinskonto ..." Gudenus fädelte wohl Spende ein Wie "Profil" berichtet, soll Johann Gudenus den Mann auf den Verein hingewiesen haben: "Ich habe mehrere tausend Euro gespendet, es wurde allerdings nie nach einem konkreten Betrag gefragt." Eine Gegenleistung sei ihm dafür nicht angeboten worden, dafür sei der Betrag "wohl auch zu gering". Verantwortlich für "Wirtschaft in Österreich" sind der Obmann Peter Skolek und Kassier Alexander Landbauer. Skolek ist der Kanzleipartner von Markus Tschank, heute FPÖ-Finanzreferent und früher Kassier des Vereins "Austria in Motion". Landbauer war bei dem anderen Verein ebenfalls tätig. Das sagt Tschank Tschank erklärt gegenüber "Profil": "Ich nehme im Verein 'Wirtschaft für Österreich' seit Sommer 2017 keinerlei Organfunktionen mehr wahr. In meiner Verantwortung als damaliges Vereinsorgan haben weder direkt noch indirekt Zahlungsflüsse (Spenden oder sonstige Zuwendungen) an Parteien oder parteinahe Organisationen stattgefunden. Dies wäre auch mit den Satzungen des Vereines vollkommen unvereinbar. Im Übrigen verweise ich auf die geltenden Datenschutzbestimmungen." Die Bilder des Tages

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    (red)