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Heuschrecken können Sprengstoff riechen

Wissenschaftler aus den USA hackten das Gehirn von Heuschrecken, weil diese Sprengstoff riechen können.

19.08.2020, 12:33
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Heuschrecken haben das Potenzial "Schnüffel-Hunde" zu werden.
istock

Die US-amerikanischen Navy investiert gerade 750.000 US-Dollar in die Erforschung von Heuschrecken. Die Insekten könnten als Bomben-Schnüffler eingesetzt werden, da sie Sprengstoff riechen können.

Die Forscher der McKelvey School of Engineering entwickelten einen Sensor, mit dem sie die Hirnströme der Tierchen messen können. Auf diesem Weg zapfen sie ihr Wissen über Sprengstoffe an, schreibt Techxplore.com. Forschenden der Washington University in St. Louis war es davor bereits gelungen, den Geruchssinn von Heuschrecken zu erfassen und ihre „Gedanken“ zu lesen, um zu wissen, was sie riechen.

Heuschrecken können verschiedene Arten von Bomben identifizieren

„Wir wussten nicht, ob die Tiere die Sprengstoffe riechen oder lokalisieren können, weil sie keine sinnvolle ökologische Bedeutung für sie haben“, sagte Barani Raman, Professor für biomedizinische Technik. Das überraschende Ergebnis: „Wir konnten deutlich sehen, dass die Neuronen auf TNT und DNT sowie auf andere explosive chemische Dämpfe unterschiedlich reagierten.“ Sie können sowohl verschiedene explosive Gerüche erkennen als auch voneinander unterscheiden.

Ein Forscherteam um Raman hatte zuvor herausgefunden, dass man das Geruchssystem von Heuschrecken entschlüsseln und manipulieren kann. Bei einem chirurgischen Eingriff brachten sie zur Aufzeichnung der Hirnaktivität Elektroden an die Tiere an. „Menschen nutzen Schweine, um Trüffel zu finden. Das ist ein ähnlicher Ansatz, einen biologischen Organismus zu nutzen,  etwas ausgefeilter“, sagt Raman.

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