Welt

Hier fährt Nervengift-Opfer kurz vor Kollaps

Videoaufnahmen einer Überwachungskamera zeigen den Ex-Spion Sergej Skripal im Auto, kurz bevor er vergiftet zusammenbrach.

13.09.2021, 21:08
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In einem aufsehenerregenden Attentat wurden der russischstämmige Ex-Spion Sergej Skripal und seine erwachsene Tochter vergangene Woche mitten in der englischen Stadt Salisbury mit einem Nerven-Kampfstoff vergiftet. Großbritannien verdächtigt Russland, das Attentat in Auftrag gegeben zu haben. Der Kreml weist den Vorwurf zurück. Neben Skripal und seiner Tochter kamen auch mehrere andere zufällig anwesende Personen sowie Einsatzkräfte in Kontakt mit dem Nervengift und mussten im Spital behandelt werden. Die Behörden ermitteln derzeit, wie die Opfer mit dem Gift in Kontakt kamen. Eine Theorie: Türgriffe oder Lenkrad von Skripals Auto könnten mit dem Nervengift verseucht worden sein. Aufnahmen zeigen Skripal vor Zusammenbruch Inzwischen aufgetauchte Videoaufnahmen einer Überwachungskamera vom Tag des Anschlags zeigen Skripal am Steuer seines BMW, wie er durch eine Straße von Salisbury fährt. Kurze Zeit später werden er und seine Tochter vor einem Lokal in einem Einkaufszentrum zusammenbrechen.

Ermittlungen während diplomatischer Krise Ist Skripal auf diesen Videoaufnahmen schon vergiftet? Das versuchen die Ermittler derzeit unter Hochdruck herauszufinden. In der Zwischenzeit spitzt sich die diplomatische Krise rund um das Attentat zu. Nachdem Russland ein Ultimatum der britischen Premierministerin Theresa May verstreichen ließ, hat Großbritannien am Mittwoch 23 russische Diplomaten ausgewiesen. Wenig später reagierte Russland und kündigte Vergeltung für die britischen Strafmaßnahmen an. Am Abend befasste sich auch der UNO-Sicherheitsrat mit dem Giftanschlag in Großbritannien. Dort warf der russische UNO-Botschafter den Briten "Hysterie" vor. Der Kreml hat am Donnerstag angekündigt, seinerseits britische Diplomaten aus Russland auszuweisen. Jetzt neu: Täglich zur Mittagspause gibt's Nachrichten aus Österreich und rund um die Welt in der kurzen Video-Show "Heute am Punkt":

(red)