Politik

Hohe Kosten, langes Warten – "Gratistests" sinnvoll?

Die Stimmen für ein Aus der "Gratistests" mehren sich. Zuletzt hatte sie auch Finanzminister Brunner angesichts der Impfpflicht infrage gestellt. 

01.02.2022, 20:17
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Die Test-Kapazitäten sind wegen des Andrangs am Limit.
Helmut Graf

Nicht nur in der ÖVP werden Stimmen, die fürs Zahlen für Tests sind, mehr. Mittlerweile sprechen sich auch Experten für ein Ende der "Gratistests" aus. Und Getestete ärgern sich über lange Wartezeiten auf Ergebnisse – auch in der "Heute"-Redaktion:

Fall 1

Redakteur 1 testet in einer Wiener Apotheke am 25. Jänner um 9.30 Uhr. Das Ergebnis ist am 27. Jänner knapp vor Mitternacht, also nach rund 62 Stunden, da.

Fall 2

Redakteur 2 gurgelt am 29. Jänner in Niederösterreich. Den Befund erhält er am Dienstag , also drei Tage später.

Fall 3

Wieder eine Wiener Apotheke: Die Probe wird am 27. Jänner um 9.50 Uhr abgenommen, bleibt zu lange unbearbeitet. Am 28. Jänner um 23 Uhr kommt die SMS: "Nicht bestimmbar."

Milliardenkosten

2021 kosteten die "Gratistests" 1,6 Milliarden Euro. Nicht inkludiert: Schul- und Betriebstests. In Wien sind es aktuell 10 Millionen Euro – pro Woche.

"Skurril"

"Ab 19. Februar stellt der Staat jenen, die sich nicht ans Impfgesetz halten, weiter "Gratistests" zur Verfügung, damit sie in die Gastro gehen können. Das ist schon etwas skurril", sagt Epidemiologe Gartlehner zu "Heute". Derzeit mache es keinen Sinn, dass sich Symptomlose laufend testen. Erhalten bleiben sollten aber die regelmäßigen Tests in Alten- und Pflegeheimen sowie in Schulen. "Auch wenn in Schulen derzeit zu viel getestet wird", so Gartlehner.

Spendabel

Bis Ende März bleiben die Tests laut Gesundheitsressort gratis. Wie viel das kostet, verriet man nicht.

Novavax-Totimpfstoff erst später

Die Auslieferung des Covid-Totimpfstoffs des US-Herstellers Novavax verzögert sich. Kritiker von mRNA- (BioNTech, Moderna) und Vektorimpfstoffen (AstraZeneca, Johnson&Johnson) müssen sich daher bis zur Impfung noch einige Wochen gedulden. Alleine in Wien – hier hätten die Novavax-Stiche Anfang Februar starten sollen – gibt es bereits 7.800 Vormerkungen.

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