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Internet-Aufregung: Youtuber will Lokführer "vergasen"

14.09.2021, 01:57
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Bild: keine Quellenangabe

Seinen Unmut über den Streik der deutschen Bahn hat ein Youtuber in einem Hass-Video ausgedrückt - vor einem Millionenpublikum aus Zwölf- bis 16-Jährigen. Er will die Lokführer in Auschwitz "vergasen" lassen.

Seinen Unmut über den hat ein Youtuber in einem pseudojournalistischen Hass-Video ausgedrückt - vor einem Millionenpublikum aus Zwölf- bis 16-Jährigen. Er will die Lokführer in Auschwitz "vergasen" lassen. Die deutsche Gewerkschaft GDL hat am Mittwoch nach ihrem Streik Anfang Mai erneut zu Kampfmaßnahmen aufgerufen. Millionen Zugpassagiere müssen auf andere Beförderungsmittel ausweichen, der Ärger darüber ist groß. Ein Youtuber ging allerdings zu weit: "JuliensBlog" nahm den neuen Streik zum Anlass, seinem Ärger auf unfassbare Art Luft zu lassen. "Ich bin vom Bahnstreik selber nicht betroffen, weil ich reich, gut aussehend und berühmt bin, aber das niedrige Volk muss unter diesem Drecksverein leiden", so beginnt der Videoblog des pseudojournalistischen Youtubers. Er nannte die Gewerkschafter in seinem neuen Video "Hurensohnarmee" und "Untergestalten". "Mit Zügen nach Auschwitz" Neben einem Hagel vulgärer Schimpfwörter meinte er: "Vergasen sollte man diese Mistviecher". Und weiter: "Wisst ihr noch, wie die Juden mit Zügen nach Auschwitz transportiert wurden? Man sollte die Zugführer da hinbringen. Ich fahr auch den Zug und zwar umsonst. Und ich werde nicht einmal streiken." Er erreicht mit seinen Hassbotschaften inzwischen mehr als 1,2 Millionen Abonnenten seines Kanals. Bisher wurde das Video bereits rund 220.000-mal angesehen. Sein Publikum besteht hauptsächlich aus zwölf- bis 16-Jährigen Youtube-Nutzern. Über 30.000 haben den Clip mit Daumen hoch bewertet. Polizei ermittelt JuliensBlog ist auf Youtube kein Unbekannter: Über 9/11 machte er sich lustig, jugendlichen Anrufern bei einer Telefonhotline riet er, sich einfach umzubringen. Mit den Worten "Das soll schwarzer Humor sein" ruderte der Youtuber in einer Stellungnahme mittlerweile zurück. Doch zu spät: Die Polizei München ermittelt jetzt gegen ihn.