Oberösterreich

Jugendliche überführen mit Handy-Video Tierquäler

Drei Jugendliche beobachteten in Bachmanning (Bez. Wels-Land), wie Kätzchen auf der Straße ausgesetzt wurden. Ein Video half, den Täter auszuforschen. 

12.10.2021, 15:44
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Stefan E. (26), Isabella E. (30) und Benjamin W. (30) wurden für dieses Kätzchen  zu Lebensrettern. Das Tier wurde auf offener Straße einfach ausgesetzt.
Tierrettung OÖ

Bei einer Bushaltestelle in Bachmanning (Bez. Wels-Land) wurden Stefan E. (26) aus Schärding und seine beiden Freunde Isabella E. (30) und Benjamin (30; beide aus Kirchdorf am Inn) plötzlich stutzig. Das Trio war Samstag, gegen 14 Uhr, gerade im Auto in Gunskirchen unterwegs, wollten zur nahegelegenen Paintball-Halle fahren, als sie einen Mann bemerkten.  

Der Mann hatte an der Bushaltestelle sein Auto geparkt, holte aus dem Wagen plötzlich einen geflochtenen Korb. Darin: zwei Baby-Katzen, die er schleunigst loswerden wollte. "Wir sind noch am Auto vorbeigefahren, als wir beobachteten, dass er die Tiere aus dem Korb schüttelte und dann sofort wegfuhr", erzählt Stefan E. im "Heute"-Gespräch.

Kennzeichen auf Aufnahme half, Täter auszuforschen

Der 26-Jährige saß auf der Rückbank. Er war es, der vom Auto aus dann noch mit der Handy-Kamera mitfilmte, wie der Mann an ihnen vorbeifuhr. Dank der Aufnahmen konnte die Polizei später den Tierquäler anhand des Kennzeichens ausmachen und einvernehmen. Er wurde angezeigt.

Stefan gelang es noch, eines der beiden Kätzchen – es ist zirka 14 Wochen alt – zu schnappen und festzuhalten. Vom zweiten Vierbeiner fehlt nach wie vor jede Spur. "Wir haben es noch gemeinsam mit der Polizei gesucht. Leider vergebens. Es ist mir entwischt", so Stefan.

Tierrettung bedankt sich bei Trio auf Facebook

Das schneeweiße Kätzchen war erst noch etwas verschreckt und scheu, körperlich soll es ihm aber an nichts fehlen, wie der 26-Jährige erzählt.

Die Helfer der Tierrettung OÖ sind mächtig stolz auf das Trio. Bedankten sich bei den Dreien mit einem Facebook-Posting für die Zivilcourage. "Vielen Dank nochmals [..]", schreiben sie da, "ohne euren Einsatz hätte vermutlich keine der beiden überlebt." 

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg