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Autopsiebericht enthüllt, woran Julen wirklich starb

13.09.2021, 17:14
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Fast zwei Wochen versuchten die Einsatzkräfte den abgestürzten Julen (2) noch lebendig zu retten – doch vergebens. Jetzt wurde der endgültige Autopsiebericht veröffentlicht.

Etwas mehr als drei Monate nach dem schrecklichen Unglück in der südspanischen Provinz Malaga liegt nun ein endgültiger Autospiebericht vor. Der kleine Julen (2) soll demnach unmittelbar nach seinem Sturz in den 72 Meter tiefen Brunnenschacht in Folge schwerer Kopfverletzungen verstorben sein. Er dürfte nur wenige Minuten überlebt haben. Damit bestätigen die Gerichtsmediziner ihre erste Einschätzung, die nach der ersten Untersuchung des geborgenen Leichnams getroffen worden war. Retter trifft keine Schuld an Tod Gleichzeitig wird damit auch ein schlimmer Vorwurf entkräftet: Kritiker des Rettungseinsatzes, darunter der Architekt Jesus Maria Flores, hatten spekuliert, dass die Retter durch den Einsatz von Spitzhacken für Julens Tod verantwortlich sein könnten. Auch die Anwälte des Finca-Besitzers auf dessen Grundstück sich der illegale Schacht befindet, mit dieser These vor der zuständigen Richterin argumentiert.

Das sei aus zwei Gründen unmöglich, wie die "El Mundo" unter Berufung auf eine Quelle aus Justizkreisen schreibt. Zum Einen konnten bei der Obduktion keine entsprechenden Kopfverletzungen festgestellt werden. Und zum Anderen hätten die Retter erst rund vier Stunden nach Julens Absturz mit den Arbeiten mittels der Spitzhacken begonnen.

300 Retter im Einsatz Fast zwei Wochen lang, von 13. bis 26. Jänner, hatten die Retter unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte versucht den kleinen Buben aus dem Brunnenschacht zu bergen. Julen war bei einem Spaziergang mit seinen Eltern im Gemeindegebiet von Totalán in das Loch gestürzt. Weil dieses für jegliche Art von Bergung viel zu eng war, bohrten die rund 300 Einsatzkräfte einen Schacht parallel in die Tiefe zu der Stelle, an der das Kind vermutet worden war. Als in der Nacht auf den 26. Jänner schließlich der Durchbruch zum kleinen Julen gelang, war dieser bereits tot. Mehr Artikel zum Rettungseinsatz in Totalán: Hätten Julens Retter schneller arbeiten können?Vater von Julen: "Ich verfluche mich selbst, ich verfluche diesen Tag"Julen starb wohl durch Sturz in die TiefeSchlimme Vorwürfe im Fall Julen: Sind Retter schuld?Julen (2) erlitt schweres Schädel-Hirn-TraumaZweijähriger in 110 Meter tiefem Schacht gefangenÜber eine Million solcher illegaler Löcher in SpanienBergretter: "Da wusste ich, dass ich Julen rausholen muss" Die Bilder des Tages

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    ORF2

    (rcp)