Szene

Kein Grinch! Kennen SIE dieses grüne Zottelwesen?

13.09.2021, 21:54
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Kleiner Tipp: Die unfrisierte Dame im Lurch-Einteiler war früher Großvatis kleiner Liebling. Jetzt tanzt sie als Trollprinzessin in der Wiener Staatsoper an – und kriegt ein grünes Baby!

Halb Mensch, halb Troll – klingt übel, ist in Wirklichkeit aber noch viel schlimmer. "Heute" hat Rebecca Horner ("Mein Opa oder der Beste", 1995), mittlerweile Solistin beim Wiener Staatsballett, bei den Proben zu "Peer Gynt" backstage besucht und die Verwandlung bestaunt. Horner: "Ich krieg ein Menschenbaby in Grün!" Eine Frau mit Algen-Dreads, Maske im Nacken und Babykugel? Das muss uns die Tänzerin genauer erklären: "Ich bin eine Trollprinzessin, die Peer Gynt trifft, ihn verführt und schwanger wird. Wir treffen einander wieder, mit meinem Vater, und der zeigt Peer, was er angerichtet hat. Mein Rücken – an dem ein Babybauch fixiert ist – schaut zum Publikum, mein Vater wirft meine Haare kopfüber. Und so stehe ich da: Der Bauch und die verzerrte Fratze schauen direkt in den Saal. Mein Vater befiehlt Peer, mich zu heiaraten. Peer will nur weglaufen. Ich krieg dann auch dieses Kind, das natürlich sehr abartig ausschaut. Ein Menschenbaby in Grün!"

Hirsch auf Krücken und Titelheld im Rollstuhl Ein Gänsehaut-Moment für die Zuschauer, den diese Kreaturen noch verschärfen: Auf der Bühne tollen ein Hirsch auf Krücken, der Tod im Sarg, ein Titelheld im Rollstuhl und Konsorten herum. Ein Glück, dass Choreograf Edward Clug, Kunstlerischer Leiter des Balletts des Slowenischen Nationaltheaters Maribor, hier aufräumt. Rumänischer Choreograf Clug erstmals im Haus am Ring Das Wiener Staatsballett prasentiert mit diesem abendfullenden Werk erstmals eine Kreation des preisgekronten rumanischen Choreographen im Haus am Ring. "Peer Gynt" basiert auf Henrik Ibsens 1867 geschriebenem dramatischen Gedicht mit gleichem Titel, das – spater zu einer Buhnenfassung umgeschrieben – von Edvard Grieg vertont wurde. Fur seine Kreation verwendet Edward Clug nicht nur Griegs 1876 uraufgefuhrtes "Peer Gynt", sondern auch verschiedene seiner Klavier- bzw. Kammermusikwerke. Ausgangspunkt fur Clugs Libretto ist wiederum Ibsens Werk: "Ibsen und Grieg haben jeweils eine eigene Version von Peer Gynt geschaffen. Mein Ziel war es, diese in ein neues Ganzes zu verschmelzen, in eine Landschaft mit vielen Turen", so der Choreograph. Mit zeitgenossischem Bewegungsvokabular und imposanten Bildern schuf Clug ein theatralisch anmutendes Stuck rund um die Geschichte des Bauernsohns Peer Gynt, der versucht, der Realitat durch Lugengeschichten zu entfliehen und der schließlich in Solveig eine treue Seele findet. Uraufgefuhrt wurde das Werk 2015 in Maribor. Zur Besetzung Am Dirigentenpult steht Simon Hewett, Erster Kapellmeister der Oper Stuttgart und Erster Dirigent des Hamburg Balletts. Der in Seattle (USA) geborene Dirigent studierte in Queensland und Weimar und debutierte 2012 mit dem mehrteiligen Ballettabend Juwelen der Neuen Welt II an der Wiener Staatsoper. Zu erleben sind in den sechs Vorstellungen in alternierenden Besetzungen Denys Cherevychko bzw. Jakob Feyferlik als Peer Gynt; Nina Polakova bzw. Alice Firenze als Solveig; Eno Peci bzw. Andrey Kaydanovskiy als Tod; Gala Jovanovic bzw. Franziska Wallner-Hollinek als Ase; Roman Lazik als Hirsch; Ionna Avraam, Alice Firenze bzw. Eszter Ledan als Ingrid; Vladimir Shishov bzw. Alexis Forabosco als Aslak und Rebecca Horner bzw. Nikisha Fogo als Frau in Grun. Es spielt das Orchester der Wiener Staatsoper, es singen Mitglieder der Chorakademie der Wiener Staatsoper und des Extrachores der Wiener Staatsoper, die Solo-Pianistin ist Ballettkorrepetitorin Shino Takizawa. HIER gibt's alle Infos zu "Peer Gynt"