"Volkskanzlers" Umfragepleite

Kickl als Kanzler "ungeeignet" – FPÖ trotzdem Erste

In der neuen Ausgabe der Sonntagsfrage des "Standards" liegt die FPÖ an erster Stelle, doch ihrem Chef muten nur wenige die Eignung zum Kanzler zu.

Lukas Leitner
Kickl als Kanzler "ungeeignet" – FPÖ trotzdem Erste
Kickl als Kanzler ungeeignet, aber die FPÖ bleibt weiter auf Platz eins, gefolgt von der Babler-SPÖ und die Kanzlerpartei auf Platz drei.
APA-Picturedesk; Collage

In der neuesten Sonntagsfrage des "Standards" befindet sich die FPÖ wie schon seit über einem Jahr ungeschlagen auf dem ersten Platz mit fast 30 Prozent. Für Kickl selbst sieht es allerdings nicht so rosig aus, denn bei der weiterführenden Frage, welche Kandidaten denn auch als Bundeskanzler geeignet seien, geben 52 Prozent der Befragten dem freiheitlichen FPÖ-Chef ein vernichtendes Urteil.

Hier die Sonntagsfrage

Die FPÖ liegt wie gewohnt auf dem ersten Platz mit ganzen 29 Prozent. Die verschiedensten Vorwürfe zu dem Spionageskandal haben die FPÖ laut dieser Statistik kaum eine Stimme gekostet. Rund 25 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen würden, wenn am Sonntag Wahl wäre, bei den Freiheitlichen ihr Kreuz machen. Auch bei der Arbeiterschaft sind die Freiheitlichen die beliebteste Partei, denn dort haben sie einen Wähleranteil von 38 Prozent.

Die SPÖ liegt auf dem zweiten Platz mit 23 Prozent, was ungefähr dem Wert entspricht, bei dem der jetzige SPÖ-Chef Andreas Babler die Partei übernommen hatte. Die ÖVP muss sich mit dem dritten Platz zufriedengeben und bleibt auf 20 Prozent sitzen, gefolgt von den NEOS (10 Prozent) und den Grünen (9 Prozent). Sollte Dominik Wlazny nun mit seiner Bierpartei antreten, schreibt ihm das Market-Institut fünf Prozent zu. Damit wäre BIER auch im Nationalrat vertreten. Die KPÖ würde mit ihren drei Prozent den Einzug ins Parlament knapp nicht schaffen.

Kickl "nicht geeignet" als Kanzler

Schon rund einen Monat zuvor hatte das Institut auch die Eignung der verschiedenen Kandidaten für das Kanzleramt abgefragt. Während sich die FPÖ über die Sonntagsfrage freuen kann, ist diese Umfrage für ihren Chef Herbert Kickl eine regelrechte Pleite. Er wird von 52 Prozent der Befragten als "gar nicht geeignet angesehen" und nur 15 Prozent empfinden ihn als "geeignet" für das Amt. Weitere 11 Prozent muten ihm ein "eher geeignet" zu, was eine Eignung von 26 Prozent gesamt ergibt.

"Wir haben diese Frage bei mehreren Umfragewellen gestellt, und es zeigt sich sehr konstant, dass die Zustimmung zu Kickls Eignung fast ausschließlich aus der freiheitlichen Wählerschaft kommt, während in den anderen Parteiwählerschaften jeweils drei Viertel oder noch mehr eine Eignung Kickls bestreiten", heißt es dazu von Market-Institutsleiter David Pfarrhofer.

Die meisten positiven Stimmen hat der derzeitige Bundeskanzler Karl Nehammer mit 42 Prozent und auch Babler liegt vor dem freiheitlichen Chef, bekommt 33 Prozent bei der Eignung zugeschrieben. Auch der Chef der Bierpartei schneidet im Verhältnis zur Sonntagsfrage gut ab. Eine Zustimmung, dass er als Kanzler geeignet ist, bekommt er von 21 Prozent der Befragten. Die breite Ablehnung bei Vizekanzler Werner Kogler, aber auch bei Karl Nehammer kommt laut dem "Standard" aus dem FPÖ-Wählerkreis.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Laut einer Umfrage des "Standards" liegt die FPÖ mit fast 30 Prozent weiterhin an erster Stelle, aber nur 15 Prozent der Befragten halten den FPÖ-Chef Herbert Kickl für geeignet als Bundeskanzler
    • Die SPÖ liegt auf dem zweiten Platz mit 23 Prozent, gefolgt von der ÖVP mit 20 Prozent
    • Dominik Wlazny von der Bierpartei könnte laut dem Market-Institut mit fünf Prozent ins Parlament einziehen
    • Der derzeitige Bundeskanzler Karl Nehammer erhält 42 Prozent Zustimmung für seine Eignung als Kanzler
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