Oberösterreich

Klinik-Betriebsrat schlägt Alarm: "Können nicht mehr!"

Der Betriebsrat des Kepler Uniklinikums sendet einen dramatischen Notruf ab: "Die Belastung ist nicht mehr zu akzeptieren!" 

24.11.2021, 15:40
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Pfleger und Ärzte haben ihre Belastungsgrenze in der 4. Corona-Welle längst überschritten. 
Waltraud Grubitzsch / dpa / picturedesk.com

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist in Österreichs Krankenhäusern nichts mehr, wie es einmal war. Für Ärzteschaft und Pflegepersonal ist beinahe durchgängig Ausnahmezustand angesagt – in Zeiten, in denen die Corona-Infektionen derartig in die Höhe schießen wie aktuell in der vierten Welle, erhöht sich die Belastung nochmals. 

Der Betriebsrat des Linzer Kepler Uniklinikums lässt jetzt seinem Frust freien Lauf. In einem offenen Brief sendet er einen "Notruf" aus dem Med Campus der Krankenanstalt. "Vor einem Jahr waren KollegInnen noch in der Lage mit vollen Einsatz an ihre Grenzen zu gehen (z.B. spontane Dienstzeitänderungen wurden mitgetragen, Pausen wurden gestrichen, zusätzliche Dienste gemacht, uvm.). Das hohe Berufsethos hat die KollegInnen lange Zeit zu Höchstleistungen getrieben", erklärt der Betriebsrat. 

"Jetzt ist die Erschöpfung überall spürbar. 'Wir können nicht mehr', sagen mir viele weinend. Kündigungen nehmen laufend zu. Die physische und psychische Belastung ist nicht mehr zu akzeptieren!",  hält der Betriebsrat in seinem Schreiben fest. "Es ist 5 nach 12!"

Mehr Personal, 30-Stunden-Woche bei vollem Gehaltsausgleich und mehr Lohn

Der Betriebsrat fordert jetzt unter anderem die Anstellung von insgesamt 220 Unterstützungskräften (z.B. zusätzliche Reinigungskräfte), Zeitausgleich für nicht konsumierte Maskentragepausen der letzten Monate und eine angemessene Abgeltung der Dienstbereitschaft.

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    Damit ist es aber längst nicht getan: "Mittel bis Langfristig erwarten sich die KollegInnen eine Personalaufstockung mit ausgebildetem Personal. Und eine 30-Stunden-Woche bei vollem Gehaltsausgleich sowie eine deutliche Gehaltsanhebung für ausgebildetes Personal wie auch der Unterstützungsberufe."