Niederösterreich

Spitäler in NÖ über "systemkritischer Auslastung"

Mit 114 Corona-Intensivpatienten wurde die kritische Schwelle nun überschritten. 461 Infizierte befinden sich auf den Normalstationen.

25.11.2021, 12:40
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Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com (Symbolfoto)

In Niederösterreich ist am Donnerstag mit 114 Corona-Intensivpatienten die "systemkritische Auslastungsgrenze" von 33 Prozent der Gesamtkapazitäten überschritten worden. Das bedeutete einen Anstieg um fünf Personen im Vergleich zu Mittwoch. Von insgesamt 334 Intensivbetten in den Landeskliniken waren laut Landesgesundheitsagentur (LGA) 114 mit Covid-19-Infizierten belegt und 138 mit Nicht-Corona-Patienten. Damit standen den Angaben zufolge 82 freie Plätze zur Verfügung.

21 Todesfälle binnen 24 Stunden

Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ist bei Überschreitung des sogenannten Schwellenwerts für ein sehr hohes Systemrisiko davon auszugehen, "dass die Covid-19-Patienten bereits in deutliche Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten treten". Die Zahl der Corona-Patienten auf Normalstationen in Niederösterreich ist von zuletzt 482 auf 461 am Donnerstag gesunken. Zeitgleich meldeten die Behörden aber 21 Todesfälle binnen 24 Stunden in Niederösterreich - mehr dazu hier.

Wie bisher werden elektive Eingriffe verschoben, damit Personal auf den Intensivstationen zur Verfügung steht. Im Bedarfsfall könnte auf Kräfte im Ruhestand zurückgegriffen werden. Fast ein Viertel der seit Anfang 2017 pensionierten Ärzte und diplomierten Pflegekräfte hat sich auf Anfrage der LGA bereit erklärt, im Notfall zu helfen. "Sollte zusätzlicher Bedarf bestehen, werden in den Kliniken weitere Kapazitäten für Corona-Patienten geschaffen", teilte die LGA auf Anfrage mit - mehr dazu hier.

Planbare Operationen verschoben

Der für Kliniken zuständige Landesvize Stephan Pernkopf zur Situation: „Die hohen Infektionszahlen führen zu weiter steigenden Belagszahlen in unseren Kliniken. Daher müssen dort planbare Operationen verschoben und pensioniertes Personal reaktiviert werden. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beweisen Zusammenhalt und Solidarität, auch die Gesamtbevölkerung ist dazu aufgerufen, sich an die Maßnahmen zu halten und die vielfältigen Impfmöglichkeiten zu nutzen. Nur so kann unser Gesundheitssystem entlastet werden, sowohl für Corona als auch für alle anderen Krankheiten und Notfälle.“

    Spital St. Pölten
    Bild: Joachim Lielacher